Pädiater beklagen schlechte Situation armer Kinder

BERLIN (ras). Die Entwicklungschancen von Kindern, die in prekären Lebenslagen und in bildungsfernen Familien leben, sind in Deutschland schlechter als in anderen EU-Staaten.

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Beratungsangebote allein reichten nicht aus, um ungleiche Gesundheitschancen zu kompensieren, sagte Dr. Ulrich Fegeler, Pädiater aus Berlin-Spandau und Bundespressesprecher des Berufsverbandes der Kinder- und Jugendärzte (BVKJ), beim Kinder- und Jugendärztetag in Berlin.

Dies habe sich beispielsweise bei einer Studie in Berlin gezeigt, die die Effekte von Beratung auf die Unfallprävention ermittelt hat.

42 Prozent der gut gebildeten Eltern hätten von der Beratung profitiert, dagegen sei bei bildungsfernen Eltern der Effekt nahezu verpufft, berichtete er.

Laut Fegeler könnten bildungsferne Familien mit Gesundheitsangeboten nur dann erreicht werden, wenn diese mit Unterstützungs- und Beratungsleistungen verknüpft wird.

So sei eine Adipositas-Beratung in der Arztpraxis nur dann effektiv, wenn sie von Maßnahmen in der Schule (Schulfach Gesundheit) oder Angeboten in Sportvereinen flankiert werde.

Nach seiner Ansicht sollten Pädiater diese Herausforderung einer "politischen Kindermedizin" stärker annehmen und Druck auf Entscheidungsträger auf allen Ebenen ausüben.

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