Essstörungen

Pädiater sollen früh eingreifen

Kinderärzte und die AOK Nordost haben ein erweitertes Vorsorgeprogramm vereinbart.

Veröffentlicht:

BERLIN. In Berlin kooperieren Kinderärzte und die AOK Nordost seit Januar bei der Früherkennung von Essstörungen bei Kindern und Jugendlichen. Die Kasse hat dazu ihr Vorsorgeprogramm AOK Junior für Kinder erweitert. Ärzte hoffen, dass sie auf diese Weise besser eingreifen können.

"In dem Programm bekommen wir schon früh Hinweise auf ein riskantes Essverhalten bei Kindern und Jugendlichen und können entsprechend handeln", sagt die Berliner Kinderärztin Dr. Sigrid Peter, Vizepräsidentin des Berufsverbands der Kinder- und Jugendärzte (BVKJ).

Nach ihren Angaben sind manifeste Essstörungen sehr schwer zu behandeln: "Wenn der Arzt erst einmal die gesicherte Diagnose Essstörung stellen muss, haben Eltern und Kinder einen sehr langen Weg mit ungewissem Ausgang vor sich", so Peter.

Die AOK Nordost reagiert mit dem erweiterten Vorsorgeprogramm auf die Zunahme der Diagnosen sogenannter psychogener Essstörungen wie Magersucht, Bulimie oder Fresssucht (Binge Eating). Bei Sechs- bis 24-jährigen Versicherten ist die Zahl dieser Diagnosen zwischen 2010 und 2016 um fast ein Drittel auf 1800 Betroffene gestiegen. Mehr als 1000 von ihnen waren unter 18 Jahre alt.

Das geht aus einer aktuellen Analyse des Gesundheitswissenschaftlichen Instituts Nordost (GeWINO) der AOK Nordost hervor.

Die Zahl der Betroffenen nehme rasant zu. "Diesem Trend wollen wir entgegensteuern", sagt Stefanie Stoff-Ahnis, Mitglied der Geschäftsleitung der AOK Nordost.

Findet der Kinderarzt bei dem neuen Screening auf Essstörungen im Rahmen der erweiterten Vorsorge Hinweise auf eine mögliche Essstörung, können die Eltern auf Kosten der Krankenkasse eine Beratung durch spezialisierte Psychologen und Sozialpädagogen des Vereins Dick & Dünn in Berlin in Anspruch nehmen.

Zusätzlich soll die zusammen mit der AOK entwickelte App "Elamie" den Eltern helfen, Auffälligkeiten im Verhalten der Kinder zu erkennen. (ami)

Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema
Das könnte Sie auch interessieren
Der Gesundheitsdialog

© Janssen-Cilag GmbH

J&J Open House

Der Gesundheitsdialog

Kooperation | In Kooperation mit: Johnson & Johnson Innovative Medicine (Janssen-Cilag GmbH)
Impulse für den medizinischen Fortschritt: Welches Mindset braucht Deutschland?

© Springer Medizin

Johnson & Johnson Open House-Veranstaltung am 26. Juni 2025 beim Hauptstadtkongress

Impulse für den medizinischen Fortschritt: Welches Mindset braucht Deutschland?

Kooperation | In Kooperation mit: Johnson & Johnson Innovative Medicine (Janssen-Cilag GmbH)
J&J Open House beim Hauptstadtkongress

© [M] Springer Medizin Verlag

Video zur Veranstaltung

J&J Open House beim Hauptstadtkongress

Kooperation | In Kooperation mit: Johnson & Johnson Innovative Medicine (Janssen-Cilag GmbH)
Vitamin-B12-Mangel frühzeitig behandeln!

© Aleksandr | colourbox.de

Fatal verkannt

Vitamin-B12-Mangel frühzeitig behandeln!

Anzeige | WÖRWAG Pharma GmbH & Co. KG
Aktuelle Empfehlungen für die Praxis

© polkadot - stock.adobe.com

Vitamin-B12-Mangel

Aktuelle Empfehlungen für die Praxis

Anzeige | WÖRWAG Pharma GmbH & Co. KG
B12-Mangel durch PPI & Metformin

© Pixel-Shot - stock.adobe.com

Achtung Vitamin-Falle

B12-Mangel durch PPI & Metformin

Anzeige | WÖRWAG Pharma GmbH & Co. KG
Kommentare
Sonderberichte zum Thema

Chronisch kranke Kinder

Mangelernährung frühzeitig erkennen und konsequent angehen

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Danone Deutschland GmbH, Frankfurt/Main
Rett-Syndrom: früh diagnostizieren, Betroffene bestmöglich fördern und Familien entlasten

© Olia / Generated with AI / stock.adobe.com

Neurologische Entwicklungsstörung

Rett-Syndrom: früh diagnostizieren, Betroffene bestmöglich fördern und Familien entlasten

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Acadia Pharmaceuticals (Germany) GmbH, München
Abb. 1: Phenylketonurie – Phenylalanin-Zielwerte und Monitoring während der Lebensphasen

© Springer Medizin Verlag GmbH, modifiziert nach [2, 3]

Enzymersatztherapie der Phenylketonurie

Pegvaliase: anhaltendes Ansprechen, flexiblere Ernährung

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: BioMarin Deutschland GmbH, Kronberg am Taunus
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Risikofaktoren identifiziert

Für wen könnten Harnwegsinfekte gefährlich werden?

Laterale Ellbogenschmerzen

Diese sechs Kriterien sprechen gegen einen „Tennisarm“

Metaanalyse

Subjektive Krankheitsbelastung bei Krebs prognostisch relevant

Lesetipps
Übersichtsarbeit: Wie wirken Hochdosis-, rekombinante und mRNA-Vakzinen verglichen mit dem Standardimpfstoff?

© Sasa Visual / stock.adobe.com

Übersichtsarbeit zu Grippeimpfstoffen

Influenza-Vakzinen im Vergleich: Nutzen und Risiken

Serotoninkristalle, die ein Muster ergeben.

© Michael W. Davidson / Science Photo Library

Für wen passt was?

Therapie mit Antidepressiva: Auf die Nebenwirkungen kommt es an