Kommentar

Pflege braucht Zuwanderung

Von Michael Kuderna Veröffentlicht:

Personalmangel im Gesundheitswesen – Experten wissen es schon längst: Trotz aller Rationalisierungsreserven durch Erhöhung der Frauenerwerbsquote, Rückgewinnung von Berufsaussteigern, klugem Einsatz von IT und sonstiger Technik wird es ohne Zuwanderung nicht gehen.

Doch gerade im Gesundheitsbereich fehlt es an klarer Strategie und politischem Willen. Stattdessen werden Geld, Zeit und Idealismus auf die vage Hoffnung verwandt, Flüchtlinge könnten das Problem entschärfen. Bedenkt man jedoch die Abbruchquoten, aufenthaltsrechtliche Risiken und die noch im Ausmaß unbekannte, aber unterstützenswerte Rückkehrbereitschaft zum Aufbau in Nachkriegsgesellschaften könnte sich das schnell als Illusion erweisen.

Zudem rechnen Experten in dieser Klientel für die nötige allgemeine, fachliche und sprachliche Qualifizierung etwa im Pflegebereich zum Teil mit über fünfjährigen Ausbildungszeiten.

Und schließlich beeinträchtigt die ständige Vermischung geordneter Migration mit Flüchtlingsbewegungen die dringend nötige Wiederbelebung der Willkommenskultur. Nein, es führt kein Weg vorbei, sich ehrlich zu machen und sich mit aller Kraft auf eine systematische und ethisch saubere Anwerbung internationaler Fachkräfte zu konzentrieren.

Lesen Sie dazu auch: Saarland: Jobmotor Gesundheit kommt an seine Grenze

Schlagworte:
Mehr zum Thema
Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Eil-Meldungen: Erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Interview

STIKO-Chef Überla: RSV-Empfehlung kommt wohl bis Sommer

Lesetipps
Neue Hoffnung für Patienten mit Glioblastom: In zwei Pilotstudien mit zwei unterschiedlichen CAR-T-Zelltherapien blieb die Erkrankung bei einigen Patienten über mehrere Monate hinweg stabil. (Symbolbild)

© Richman Photo / stock.adobe.com

Stabile Erkrankung über sechs Monate

Erste Erfolge mit CAR-T-Zelltherapien gegen Glioblastom

Die Empfehlungen zur Erstlinientherapie eines Pankreaskarzinoms wurden um den Wirkstoff NALIRIFOX erweitert.

© Jo Panuwat D / stock.adobe.com

Umstellung auf Living Guideline

S3-Leitlinie zu Pankreaskrebs aktualisiert