Kommentar

Pflege braucht Zuwanderung

Von Michael Kuderna Veröffentlicht:

Personalmangel im Gesundheitswesen – Experten wissen es schon längst: Trotz aller Rationalisierungsreserven durch Erhöhung der Frauenerwerbsquote, Rückgewinnung von Berufsaussteigern, klugem Einsatz von IT und sonstiger Technik wird es ohne Zuwanderung nicht gehen.

Doch gerade im Gesundheitsbereich fehlt es an klarer Strategie und politischem Willen. Stattdessen werden Geld, Zeit und Idealismus auf die vage Hoffnung verwandt, Flüchtlinge könnten das Problem entschärfen. Bedenkt man jedoch die Abbruchquoten, aufenthaltsrechtliche Risiken und die noch im Ausmaß unbekannte, aber unterstützenswerte Rückkehrbereitschaft zum Aufbau in Nachkriegsgesellschaften könnte sich das schnell als Illusion erweisen.

Zudem rechnen Experten in dieser Klientel für die nötige allgemeine, fachliche und sprachliche Qualifizierung etwa im Pflegebereich zum Teil mit über fünfjährigen Ausbildungszeiten.

Und schließlich beeinträchtigt die ständige Vermischung geordneter Migration mit Flüchtlingsbewegungen die dringend nötige Wiederbelebung der Willkommenskultur. Nein, es führt kein Weg vorbei, sich ehrlich zu machen und sich mit aller Kraft auf eine systematische und ethisch saubere Anwerbung internationaler Fachkräfte zu konzentrieren.

Lesen Sie dazu auch: Saarland: Jobmotor Gesundheit kommt an seine Grenze

Schlagworte:
Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema

Exklusiv-Umfrage der Ärzte Zeitung

Baustelle Gesundheitspolitik: Was muss 2026 angegangen werden?

Kommentare
Roswitha Poppel 02.05.201908:15 Uhr

Uniklinik Augsburg

Die Uniklinik Augsburg hat hervorragend ausgebildete Fachkräfte aus Italien angeworben, welche dort keine Arbeitsplätze finden, weil der Bedarf geringer ist als in Deutschland. Es muss offensichtlich nicht immer jahrelang gewartet werden, bis ausgebildete Pflegefachkräfte zur Verfügung stehen.

Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Müdigkeit, Schwäche, erhöhtes TSH

Fehldiagnose Hypothyreose bringt Frau in Lebensgefahr

Sie fragen – Experten antworten

Sollte bei Brustkrebs gegen COVID-19 geimpft werden?

Lesetipps
Ein Vorteil bei ärztlichen Patientinnen und Patienten: Die Kommunikation läuft direkter. (Motiv mit Fotomodellen)

© contrastwerkstatt / stock.adobe.com

Berufsrecht

Kollegen als Patienten? Was das fürs Honorar bedeutet

Stethoskop auf Geldmünzen

© oppoh / stock.adobe.com / Generated by AI

EBM-Abrechnung 2026

Vorhaltepauschale 2.0: Bei 10 Kriterien ist für jeden was dabei