Fachkräftemangel

Pflege setzt auf Azubis

Schleswig-Holsteins Pflegeeinrichtungen haben ihren Mitarbeitern auf den Zahn gefühlt – und den Nerv getroffen.

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KIEL. In mehr als Zweidrittel der Pflegeeinrichtungen in Schleswig-Holstein herrscht derzeit Fachkräftemangel (69 Prozent). Um dem entgegenzuwirken, setzen 81 Prozent der Einrichtungen auf Ausbildung im eigenen Betrieb.

So lauten die Ergebnisse des „Branchencheck Pflegekräfte“, die kürzlich vom Sozialministerium Schleswig-Holstein veröffentlicht wurden.

Die Befragung zur Situation der Pflege im Norden hatte das Ministerium zusammen mit weiteren Organisationen bei der Fachhochschule Kiel in Auftrag gegeben. Landesweit beteiligten sich 249 Pflegeeinrichtungen und 706 Mitarbeiter.

Als wichtige Faktoren für eine ausreichende Zahl an Fachkräften im eigenen Betrieb sehen die Einrichtungen eine strategische Personalentwicklung zur Gewinnung und Bindung motivierten Personals, eine gute Erreichbarkeit mit öffentlichen Verkehrsmitteln und Unterstützung bei der Kinderbetreuung.

Als Hauptmerkmale für eine negativ empfundene Arbeitsumgebung und Arbeitsbelastung gaben die befragten Mitarbeiter an: hohe Fluktuation, hoher Anteil an Kollegen aus Zeitarbeitsfirmen und Überforderung.

Positiv kommen bei Mitarbeitern ein verlässlicher Dienstplan, schlanke Dokumentation, strategische Personalentwicklung, laufender Austausch mit der Leitungsebene und betriebliche Gesundheitsförderung an. Schleswig-Holsteins Sozialminister Dr. Heiner Garg forderte mit Blick auf die Ergebnisse Einrichtungen auf, gute Arbeitsbedingungen zur Chefsache zu machen.

Die Politik sieht er gefordert, für bessere Rahmenbedingungen wie etwa eine faire Bezahlung zu sorgen.

Zusammen mit dem Kieler Wirtschaftsministerium sei ein runder Tisch geplant, an dem Mitarbeiter und Leiter von Pflegeeinrichtungen konkrete Handlungsstrategien erarbeiten sollen. (di)

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