Schleswig-Holstein

Pflegekammer will Klasse statt Masse!

Trotz des dramatischen Pflege-Fachkräftemangels in Schleswig-Holstein drängt die Pflegekammer auf Qualität statt Quantität.

Veröffentlicht:

Neumünster. Schleswig-Holstein steuert in allen Bereichen der Pflege auf einen Mangel an Fachkräften zu. Die Pflegeberufekammer warnt vor einem „dramatischen Engpass“.

Schon heute kommen im Norden nur 9,35 Pflegekräfte auf 100 000 Einwohner, laut OECD-Statistik sind es bundesweit 12,9. Der steigende Anteil der Pflegebedürftigen führt laut Pflegeberufekammer zu einem Mehrbedarf an Fachkräften von rund 15 000 Pflegestellen bis zum Jahr 2030.

Um den decken zu können, forderte Kammerpräsidentin Patricia Drube verstärkte Anstrengungen in der Ausbildung und „alles zu tun, um junge Menschen für den Pflegeberuf zu gewinnen“.

Bessere Rahmenbedingungen gefordert

Daten der Kammer zeigen, dass 40 Prozent ihrer 27 000 registrierten Mitglieder 51 Jahre oder älter sind und deshalb voraussichtlich innerhalb der nächsten zehn bis zwölf Jahre aus dem Beruf ausscheiden werden.

Dennoch will die Kammer „Masse statt Klasse“ bei der Gewinnung neuer Pflegekräfte vermeiden. Es gehe darum, solche junge Menschen anzusprechen, „die diesen fachlich und persönlich anspruchsvollen, aber auch vielseitigen Beruf als Beginn eines lebenslangen Lernprozesses ergreifen wollen“, so die Körperschaft.

Zugleich müssten Rahmenbedingungen verbessert werden. Als Beispiele nannte die Kammer „faire Löhne, verlässliche Dienstpläne, flexible Arbeitszeitmodelle und wertschätzende Führung“.

Wechselbewegungen sollen erfasst werden

Die kürzlich veröffentlichte Pflegeberufe-Statistik für den Norden erlaubt der Kammer auch eine Differenzierung nach Qualifikation und Region und damit Einblick in die landesweite Beschäftigungssituation.

Um diesen zu verfeinern, will die Kammer künftig auch zum Beispiel Wechselbewegungen der Pflegenden in andere Regionen und Sektoren erfassen und damit eine Grundlage für Maßnahmen von Politik und Arbeitgebern schaffen, mit denen auf Engpässe reagiert werden könnte. (di)

Jetzt abonnieren
Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema
Das könnte Sie auch interessieren
Innovationsforum für privatärztliche Medizin

© Tag der privatmedizin

Tag der Privatmedizin 2024

Innovationsforum für privatärztliche Medizin

Kooperation | In Kooperation mit: Tag der Privatmedizin
Eine Sanduhr, durch die Geldstücke fall

© fotomek / stock.adobe.com

Tag der Privatmedizin 2024

Outsourcing: Mehr Zeit für Patienten!

Kooperation | In Kooperation mit: Tag der Privatmedizin
Buch mit sieben Siegeln oder edles Werk? KI-Idee einer in Leder eingebundenen neuen Gebührenordnung für Ärzte (GOÄ)

© KI-generiert mit ChatGPT 4o

Exklusiv Entwurf unter der Lupe

Das brächte Ihnen die neue GOÄ

Wie patientenzentriert ist unser Gesundheitssystem?

© Janssen-Cilag GmbH

Video

Wie patientenzentriert ist unser Gesundheitssystem?

Kooperation | In Kooperation mit: Janssen-Cilag GmbH
Höhen- oder Sturzflug?

© oatawa / stock.adobe.com

Zukunft Gesundheitswesen

Höhen- oder Sturzflug?

Kooperation | In Kooperation mit: Janssen-Cilag GmbH
Patientenzentrierte Versorgung dank ePA & Co?

© MQ-Illustrations / stock.adobe.com

Digitalisierung

Patientenzentrierte Versorgung dank ePA & Co?

Kooperation | In Kooperation mit: Janssen-Cilag GmbH
Kommentare
Sonderberichte zum Thema
Mehr als ein oberflächlicher Eingriff: Die Krankenhausreform verändert auch an der Schnittstelle ambulant-stationär eine ganze Menge.

© Tobilander / stock.adobe.com

Folgen der Krankenhausreform für

Die Klinikreform bringt Bewegung an der Schnittstelle zwischen Praxen und Krankenhäusern

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: der Deutschen Apotheker- und Ärztbank (apoBank)
Manchmal kommt Künstliche Intelligenz ziemlich abstrakt daher. Doch es gibt zunehmend auch konkrete Anwendungen, sogar für Arztpraxen.

© 3dkombinat - stock.adobe.com

Praxisorganisation

Mit KI zu mehr Entlastung fürs Praxisteam

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Doctolib GmbH
KI-Einsatz mit Robotern im Krankenhaus oder in der ambulanten Pflege? In Deutschland noch schwer vorstellbar. Aber vielleicht ist das dieZukunft. Ein Feld auch für die Geldanlage.

© sirisakboakaew / stock.adobe.com

Interview zum Thema Geldanlage

KI für Anleger: „Ich sollte verstehen, in was ich investiere“

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Deutscher Apotheker- und Ärztebank
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Gegen unerwartete Gesprächssituationen gewappnet

Tipps für MFA: Schlagfertigkeit im Praxisalltag

Lesetipps
HSK im Fokus: Der Hauptstadtkongress 2024 findet von 26. bis 28. Juni in Berlin statt.

© Rolf Schulten

Themenseite

Hauptstadtkongress: Unsere Berichte im Überblick

Zu hohe Drehzahl: Hochtouriges Fahren überhitzt bekanntlich den Motor und beschleunigt den Reifenabrieb. Genauso kann zu viel L-Thyroxin, speziell bei Älteren, nicht nur Herz und Kreislauf überlasten, sondern auch die Knochen schwächen.

© Michaela Illian

Überbehandlung mit Folgen

Schilddrüsenhormone: Zu viel L-Thyroxin bringt Knochen in Gefahr