Prognosen

Pflegerat: Brauchen bis zum Jahr 2034 deutlich mehr als 350.000 Fachkräfte

Laut Pflegeverbänden werden künftig erheblich mehr Fachkräfte in der Versorgung benötigt als vom Statistischen Bundesamt angegeben. Einen Hebel gebe es aber.

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Berlin/Stuttgart. Nach Einschätzung des Deutschen Pflegerats (DPR) werden künftig deutlich mehr Pflegefachkräfte in der Versorgung gebraucht als kürzlich vom Statistischen Bundesamt vorausberechnet.

Laut Statistikbehörde fehlten im Jahr 2034 aufgrund der Altersstruktur beruflich Pflegender voraussichtlich 350.000 Pflegekräfte – diese Prognose berücksichtige aber unter anderem nicht die heute schon fehlenden 115.000 Vollzeitstellen, die es laut Forschern in der vollstationären Langzeitpflege brauche, sagte Ratspräsidentin Christine Vogler.

Vogler bezog sich auf das von der Universität Bremen entwickelte Verfahren zur einheitlichen Bemessung des Personalbedarfs in Pflegeheimen. Ziel des Projekts ist es, zu einem bedarfsgerechten Pflegepersonaleinsatz in den Einrichtungen zu kommen.

„Gravierendes gesellschaftliches Problem“

Die pflegerische Versorgung sei heute schon an vielen Orten nicht mehr gewährleistet, warnte Vogler. „Dies stellt ein gravierendes gesellschaftliches Problem dar, das unsere Demokratie gefährdet.“ Ein Hebel, den Pflegeberuf attraktiver zu machen, sei das geplante Pflegekompetenzgesetz. Das Vorhaben der Ampelkoalition könne zu einem „Magneten“ für mehr Beschäftigte werden.

Die Vorsitzende des Deutschen Berufsverbands für Pflegeberufe (DBfK) Südwest, Andrea Kiefer, appellierte an die Politik, vorhandene Kompetenzen professionell Pflegender „endlich umfassend“ anzuerkennen und zu nutzen. Dies gelte etwa für „Primärversorgungszentren“, in denen speziell ausgebildete Pflegekräfte – Community Health Nurses – eine zentrale Rolle spielten. Das internationale Prinzip dieser Zentren gehe „weit über den Arztbesuch hinaus“, hieß es. (hom)

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