Fachkräftemangel

Pflegeverband bpa: Einrichtungen jagen sich gegenseitig das Personal ab

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Berlin. Privat betriebene Pflegeeinrichtungen sehen im Fachkräftemangel ein immenses Problem. Der Präsident des Bundesverbandes privater Anbieter sozialer Dienste, Bernd Meurer, sagte dem „Redaktionsnetzwerk Deutschland“ (RND), der Arbeitsmarkt sei völlig leer gefegt. „Die Pflegeeinrichtungen jagen sich nur noch gegenseitig das Personal ab.“

Meurer erneuerte die Kritik, es gebe hohe bürokratische Hürden bei der Gewinnung von ausländischen Fachkräften. „Je nach Bundesland dauert es weit mehr als ein Jahr, bis eine Fachkraft letztlich anerkannt ist. Und das in einem Mangelberuf.“

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Bundesarbeitsminister Hubertus Heil (SPD) hatte vor einigen Tagen angekündigt, mehr Pflegekräfte aus Ländern mit einem großen Arbeitskräftepotenzial wie Brasilien anwerben zu wollen. Er werde im Juni gemeinsam mit Außenministerin Annalena Baerbock (Grüne) nach Brasilien reisen, denn dort sei das Arbeitskräftepotenzial im Pflegebereich sehr groß. Darüber hinaus gebe es Absprachen mit Indonesien und Mexiko.

Verbandspräsident Meurer sagte, es mehrten sich Berichte über Insolvenzen oder Betriebsschließungen in der Pflegebranche. Betroffen seien alle Träger, also nicht nur Familienunternehmen, sondern auch größere Betreiber und Einrichtungen der freien Wohlfahrtspflege.

Wegen des Fachkräftemangels könnten Heimplätze nicht belegt werden – wenn die Belegung aber auf 80 Prozent abrutsche, sei ein Heim kaum noch wirtschaftlich zu betreiben. Letztlich blieben die Pflegebedürftigen und ihre Familien auf der Strecke. (dpa/eb)

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