Bundesverband bpa

Umfrage: Zwei Drittel der Pflegedienste sehen Existenz bedroht

Die Luft für ambulante Pflegedienste und Pflegeheime wird zunehmend dünn. Eine Umfrage des Arbeitgeberverbands bpa dokumentiert wachsende Nöte der Anbieter. Ein Problem: steigende Kosten.

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Wundversorgung in den eigenen vier Wänden: Ambulante Pflegedienste kämpfen mit steigenden Kosten, die Pflegesätze halten nicht mit. Die Folge: Insolvenzen und Versorgungsengpässe drohen. In Pflegeheimen sieht es nicht besser aus.

Wundversorgung in den eigenen vier Wänden: Ambulante Pflegedienste kämpfen mit steigenden Kosten, die Pflegesätze halten nicht mit. Die Folge: Insolvenzen und Versorgungsengpässe drohen. In Pflegeheimen sieht es nicht besser aus.

© Hans-Jürgen Wiedl / dpa

Berlin. Immer mehr Pflegedienste geraten angesichts steigender Kosten und fehlenden Personals in Finanznot. Das ergab eine Umfrage des bpa-Arbeitgeberverbandes unter 2.427 ambulanten Pflegediensten, Heimen und Tagespflegen, die der Zeitung „Bild am Sonntag“ vorliegt.

77 Prozent gaben demnach an, in den letzten drei Monaten „signifikante negative Veränderungen“ ihres Betriebsergebnisses festgestellt zu haben. 68 Prozent gaben an, dass ihre wirtschaftliche Existenz gefährdet sei.

Meurer: Katastrophe für die Gesellschaft bahnt sich an

Bpa-Präsident Bernd Meurer sagte der Zeitung: „Hier bahnt sich eine Katastrophe für die Gesellschaft an.“ Meurer warnte vor schweren Folgen für den Arbeitsmarkt: „Wer für die pflegebedürftige Mutter keinen Pflegedienst oder Heimplatz findet, kann selber morgen nicht zur Frühschicht erscheinen.“ Die Gründe für die finanziellen Engpässe sind laut Bericht neben den steigenden Preisen und der Tariftreueregelung auch Erlöseinbrüche wegen Personalmangels.

Der Bundesverband privater Anbieter sozialer Dienste e. V. (bpa) bildet nach eigenen Angaben mit mehr als 13.000 aktiven Mitgliedseinrichtungen die größte Interessenvertretung privater Anbieter sozialer Dienstleistungen in Deutschland. (KNA)

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