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Pharmakonzern Stada strebt offenbar zurück an die Börse

Der hessische Arzneihersteller Stada peilt um Ostern einen milliardenschweren Börsengang in Frankfurt an. Dafür soll die Führungsspitze neu aufgestellt werden.

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Firmenlogo von Stada an einem der Gebäude am Firmensitz des Arzneimittelherstellers in Bad Vilbel.

Firmenlogo von Stada an einem der Gebäude am Firmensitz des Arzneimittelherstellers in Bad Vilbel: Das Unternehmen zieht einen Börsengang in Betracht.

© Frank Rumpenhorst/dpa

Bad Vilbel. Stada teilte am Donnerstag mit, dass die Eigentümer des Pharmaherstellers, die Private-Equity-Gesellschaften Cinven und Bain Capital, die Weichen für die Zukunft gestellt hätten. Als eine Option werde ein Börsengang betrachtet, Entscheidungen seien aber noch nicht gefallen.

Wie das Handelsblatt berichtet, plant der Generikahersteller jedoch schon, an Ostern an die Frankfurter Börse zu gehen. Auch die Deutsche Presseagentur meldet unter Berufung auf Unternehmenskreisen, dass für eine Rückkehr auf das Börsenparkett April ein realistisches Ziel sei.

Laut Stada-Mitteilung soll bei einem Börsengang der frühere Bayer-Manager Andreas Fibig unabhängiger Verwaltungsratsvorsitzender von Stada werden. Der 62-Jährige ist derzeit Vorstandsmitglied beim dänischen Pharmakonzern Novo Nordisk. Zuvor war er Chef beim amerikanischen Duft- und Aromahersteller International Flavors & Fragrances und von Bayer Health Care Pharmaceuticals. Globaler Vorstandschef von Stada soll der amtierende Manager Peter Goldschmidt bleiben.

Konzernzentrale in Bad Vilbel soll bleiben

Der Vorstand wird laut Stada-Mitteilung bei der „künftigen börsennotierten Konzernholdinggesellschaft“ eingerichtet, die nach niederländischem Recht gegründet wird, ihren Sitz aber in Deutschland haben soll. Wie viele Anteile Bain Capital und Cinven abgeben wollen, ist noch nicht bekannt. Sie hatten Stada mit zuletzt rund 11.500 Beschäftigten 2017 für 5,3 Milliarden Euro gekauft und später von der Börse genommen.

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Die Stada-Eigentümer hatten schon länger Gespräche über einen Verkauf mit anderen Finanzinvestoren geführt, der Prozess zog sich aber hin. Offenbar fand sich kein Käufer, der genug Geld bot. Die Option eines Börsengangs hatten sich Bain Capital und Cinven stets offen gehalten.

Expansion unter Finanzinvestoren

Unter den Finanzinvestoren und Goldschmidt ist Stada stark gewachsen. Dabei half eine Serie von Übernahmen, für die Stada hohe Schulden in Kauf nahm. Zudem baute das Unternehmen neben den Generika sein Portfolio an rezeptfreien Markenprodukten aus und schuf sich mit Spezialpharmazeutika ein drittes Standbein.

2023 steigerte Stada den Umsatz um 14 Prozent auf 3,7 Milliarden Euro. Der Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) wuchs um 19 Prozent auf 802 Millionen Euro.

Die Zahlen sind bereinigt um das Russland-Geschäft, das zuletzt mehr als 15 Prozent zum Umsatz beitrug. Die Finanzinvestoren hatten es abgespalten, da es als Belastungsfaktor für die Verkaufspläne galt. Stada hatte sich trotz des Ukraine-Kriegs nicht aus Russland zurückgezogen und verwies auf die medizinische Versorgung der Menschen vor Ort. (dpa/eb)

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