Arzneimittelhersteller

Arzneikonzern Stada wächst - Finanzinvestoren prüfen Ausstieg

Der Grippostad-Hersteller Stada hat 2023 deutlich zugelegt - auch dank Zuwächsen in Deutschland. Nach der Abspaltung des Russland-Geschäfts kommen die Eigentümer bei Gesprächen für einen Verkauf voran.

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Das Firmenlogo von Stada auf einem der Gebäude am Firmensitz des Arzneimittelherstellers.

Das Firmenlogo von Stada auf einem der Gebäude am Firmensitz des Arzneimittelherstellers.

© Frank Rumpenhorst/dpa

Bad Vilbel. Der Arzneihersteller Stada hat 2023 Umsatz und Gewinn deutlich gesteigert. Bei rezeptfreien Medikamenten ist der Grippostad-Hersteller zum größten Anbieter in Deutschland aufgestiegen, wie Chef Peter Goldschmidt dem „Handelsblatt“ unter Berufung auf Marktforschungsdaten sagte.

Im vergangenen Jahr steigerte Stada den Umsatz bereinigt um Sonder- und Währungseffekte um 14 Prozent auf 3,7 Milliarden Euro. Das operative Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) wuchs um 19 Prozent auf 802 Millionen Euro. Ein starkes Deutschlandgeschäft, neue Produkte sowie der Ausbau des Vertriebs der Markenprodukte schoben Stada an, wie Goldschmidt sagte. Unterm Strich stieg der Gewinn auf 342 Millionen Euro, 23 Prozent mehr als im Vorjahr. Alle Sparten - Nachahmermedikamente, freiverkäufliche Arzneien und Spezialpharmazeutika - legten zu. Der Bereich rezeptfreie Arzneien, darunter das Grippemittel Grippostad und das Hustenmittel Silomat, steuerte rund 43 Prozent zum Umsatz bei und wurde zum wichtigsten Segment.

Spekulationen über Börsengang oder Verkauf

Die Jahreszahlen sind bereinigt um das Russlandgeschäft. Die Stada-Eigentümer, die Finanzinvestoren Bain Capital und Cinven, hatten entschieden, es auszugliedern. Hintergrund sind Pläne für einen Verkauf oder einen Börsengang von Stada. Das Russland-Geschäft von Stada, das zuletzt mehr als 15 Prozent zum Umsatz beitrug, galt als Hürde. Ein Kauf von Stada inklusive Russland-Aktivitäten galt zumindest für Interessenten aus Europa oder den USA kaum als vertretbar. Stada hatte sich trotz des Ukraine-Kriegs nicht aus Russland zurückgezogen und verwies auf die medizinische Versorgung der Menschen vor Ort.

Über einen milliardenschweren Verkauf oder Börsengang von Stada gibt es schon länger Spekulationen. Gegenüber dem „Handelsblatt“ äußerte sich Goldschmidt nicht konkret. Das Unternehmen und seine Eigentümer prüften „ständig Optionen für die weitere Entwicklung der Stada-Gruppe, die einen Verkauf oder einen Börsengang beinhalten können“, sagte er. (dpa)

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