Kürzere Verfahren als Ziel

Pilotprojekt in Bayern soll Anerkennung der Abschlüsse ausländischer Ärzte vereinfachen

Bei der Anerkennung der Abschlüsse ausländischer Ärzte soll in Bayern in Zukunft Künstliche Intelligenz helfen. Gesundheitsministerin Gerlach erhofft sich dadurch eine Beschleunigung der Verfahren.

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Bayerns Gesundheitsministerin Judith Gerlach (CSU) hofft darauf, mit einem Pilotprojekt die Anerkennungsverfahren von ausländischen Ärzten vereinfachen und verkürzen zu können.

Bayerns Gesundheitsministerin Judith Gerlach (CSU) hofft darauf, mit einem Pilotprojekt die Anerkennungsverfahren von ausländischen Ärzten vereinfachen und verkürzen zu können. (Archivbild)

© Matthias Balk / dpa / picture alliance

München. Mit Hilfe Künstlicher Intelligenz (KI) möchte das bayerische Gesundheitsministerium künftig die Anerkennungsverfahren von Ärzten mit ausländischer Ausbildung vereinfachen. Ein entsprechendes Pilotprojekt ist am 1. Januar angelaufen, wie Ministerin Judith Gerlach (CSU) am Samstag in München mitteilte.

Bei dem Projekt sollen laut Gerlach die Einsatzmöglichkeiten von KI ermittelt und erste technische Lösungen erarbeitet werden. „Wir setzen wegen des Fachkräftemangels darauf, dass auf diese Weise die Anerkennungsverfahren beschleunigt werden und Ärztinnen und Ärzte mit ausländischer Ausbildung schneller bei uns arbeiten können“, fügte die Ministerin hinzu.

Im Zuge des Fachkräftemangels fehlen demnach auch in Bayern immer mehr Ärztinnen und Ärzte – vor allem in ländlichen Regionen. „Um den Fachkräftemangel zu bewältigen, müssen wir inländische Potenziale steigern, daneben aber auch vermehrt Medizinerinnen und Mediziner aus dem Ausland gewinnen“, sagte Gerlach.

Unterlagen korrekt? KI soll bei Prüfung unterstützen

Vorgesehen ist etwa die Etablierung einer KI-basierten Plausibilitätsprüfung von Unterlagen, die bei der Online-Antragstellung hochgeladen werden. Die KI solle künftig beispielsweise prüfen, ob ein im Feld ‚Diplom‘ hochgeladenes Dokument auch tatsächlich ein Diplom und ein im Feld ‚Identitätsnachweis‘ hochgeladenes Dokument auch tatsächlich ein Nachweis über die Identität des Antragstellenden sei. Auf diese Weise sollen Fehler und damit Nachforderungen von Unterlagen vermieden werden. Das Ministerium erhofft sich vereinfachte und kürzere Verfahren.

Diese dauern laut Ministerium – basierend auf Erfahrungswerten – bei Medizinern aus Drittstaaten bislang rund zwei Jahre. Bei Ärztinnen und Ärzten aus der EU oder der Schweiz geht es demnach deutlich schneller. Ein Grund für die langen Verfahren sei auch, dass Unterlagen häufig unvollständig seien. 2023 wurde zur Beschleunigung bereits ein Verfahren zur Online-Antragstellung in Bayern eingerichtet.

Das Pilotprojekt zusammen mit dem Kompetenzzentrum Digitale Verwaltung der Hochschule für angewandte Wissenschaften in Hof und der Regierung von Oberbayern soll bis Ende 2025 laufen. Das Ministerium stellt dafür rund 320.000 Euro zur Verfügung. (dpa/lby/mic)

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