Psychostress bei der Arbeit macht Deutsche kränker

BERLIN (sun). Deutsche Arbeitnehmer sind immer häufiger aufgrund von psychischen Erkrankungen arbeitsunfähig. Dies ergab eine Studie der Bundespsychotherapeutenkammer (BPtK). Seit 1990 habe sich die Zahl der Krankschreibungen fast verdoppelt.

Veröffentlicht:

"Psychische Erkrankungen verursachen überdurchschnittlich lange Fehlzeiten in den Betrieben", sagte Professor Rainer Richter, Präsident der BPtK. Die AOK-Versicherte seien durchschnittlich etwa drei Wochen krank geschrieben, DAK-Versicherte vier Wochen und bei Barmer-Versicherten seien es sogar rund fünf Wochen - das belegen die Zahlen der Gesundheitsreporte der gesetzlichen Krankenkassen. "Diese ständig steigende Zahl der Tage belegt die tatsächliche Dimension psychischer Erkrankungen", betonte Richter.

Die Zunahme der Erkrankungen habe zwei Gründe: "Psychische Krankheiten wurden jahrzehntelang übersehen oder nicht richtig diagnostiziert", so der BPtk-Chef. Die wachsende Zahl von Arbeitnehmern, die aufgrund einer seelischen Störung arbeitsunfähig sind, sei daher nur wenig überraschend. Der Anstieg sei aber auch eine Folge der steigenden psychomentalen Anforderungen in modernen Dienstleistungsgesellschaften. Alle Krankenkassen verzeichneten vor allem im Sozial- und Gesundheitswesen überdurchschnittlich viele Fehltage. Am häufigsten erkranken deutsche Arbeitnehmer an Depressionen. Diese verursachen deutliche längere Krankschreibungen

Lesen Sie dazu auch den Hintergrund: Die moderne Arbeitswelt fordert ihren Tribut Lesen Sie dazu auch den Kommentar: Die deutsche Krankheit

Schlagworte:
Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema

Bundesamt für Soziale Sicherung

Aufsicht: Krankenkassen reden höhere Zusatzbeiträge schön

Anhörung der Verbände im BMG

Krankenhausreform: Kritik an Warkens „Verwässerungsgesetz“

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Zwei seltene Ursachen

Diagnose vaginaler Blutungen bei Kindern: Ein Leitfaden für die Praxis

Lesetipps
Ein Mann hält sich die Hände an den schmerzenden Rücken

© Gina Sanders / stock.adobe.com

Gastbeitrag

Wie sinnvoll sind Injektionen an der Wirbelsäule?

Adipöse Kinder und Jugendliche tragen für den Rest ihres Lebens eine enorme Bürde mit sich. Die Folgen zeichnen sich bereits im Kindesalter ab und erstrecken sich bis ins Erwachsenenalter.

© kwanchaichaiudom / stock.adobe.com

Adipositas bei Kindern und Jugendlichen

Hoffnung auf neue Medikamente zur Gewichtsreduktion bei Kindern