Söder: Erst mal beraten

Quarantäne-Regeln und Omikron-Welle auf der Agenda des Bund-Länder-Gipfels

Wie lassen sich die Einrichtungen des Gesundheitswesens trotz der steigenden Corona-Infektionen infolge der anrollenden Omikron-Welle am Laufen halten? Darüber beraten Bund und Länder am Freitag.

Veröffentlicht:
Ministerpräsident Markus Söder (CSU) zu den Entscheidungen der kürzeren Quarantäne wegen Omikron.

Rät dazu, beim Bund-Länder-Gipfel am Freitag noch keine Entscheidungen zu treffen, da die Erkenntnisse über die Verbreitung der Omikron-Variante noch nicht aussagekräftig genug seien: der bayerische Ministerpräsident Markus Söder (CSU).

© Peter Kneffel / dpa

Berlin. Bund und Länder schicken sich an, die Kapazitäten des Gesundheitswesens trotz anrollender Omikron-Welle zu schützen. Ziel ist, Personal trotz einer möglichen Zunahme von Infektionen so schnell wie möglich wieder zurück an die Arbeitsplätze zu bekommen.

„Wir müssen massive Personalausfälle durch breit angelegte Quarantäneanordnungen verhindern, um kritische Versorgungsbereiche der Bevölkerung nicht zu gefährden“, sagte die sachsen-anhaltinische Gesundheitsministerin Petra Grimm-Benne (SPD) im Vorfeld der Videoschalte von Bundeskanzler Olaf Scholz mit den Regierungsspitzen der Länder am Freitagnachmittag.

Der bayerische Ministerpräsident Markus Söder (CSU) regte bei „Bild live“ an, sich am Freitag lediglich zu beraten, Entscheidungen aber erst „ein paar Tage später“ zu treffen. Die bisherigen Erkenntnisse zur Verbreitung der Omikron-Variante seien noch nicht aussagekräftig genug.

Gelockerte Quarantäne-Regeln

Beim Gipfeltreffen von Bund und Ländern sollen neue Regeln für die Isolation und Quarantäne für Ärzte, Medizinische Fachangestellte und Pflegepersonal in Krankenhäusern und der Langzeitpflege diskutiert werden.

Sie gehören wie der Rettungsdienst, die Polizei, die Feuerwehren sowie die Strom- und Wasserversorgung zur Kritischen Infrastruktur. Dabei wird von der Prämisse ausgegangen, dass die Omikron-Variante von SARS-CoV-2 trotz höherer Infektiosität mildere Verläufe zeitigt.

Was den Gesundheitssektor angeht, liegen zwei Vorschläge vor. Gesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) hat gemeinsam mit dem Robert-Koch-Institut neue Vorgaben entworfen. Infizierte Angehörige der Gesundheitsberufe sollen demnach nach sieben Tagen an ihre Arbeitsplätze zurückkehren können, wenn ein negativer PCR-Test vorliegt. Beschäftigte, die lediglich Kontakt zu einem Infizierten hatten, sollen bereits nach fünf Tagen und einem negativen Test zurückkehren können.

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Länder gehen weiter als der Bund

Die Gesundheitsministerinnen und –minister der Länder haben am Donnerstagabend einen weitergehenden Vorschlag unterbreitet. Infizierte Beschäftigte im Gesundheitswesen sollen demnach bereits nach fünf Tagen und negativem PCR-Test die Arbeit wiederaufnehmen können.

Gesundheitsminister Lauterbach hat bekräftigt, dass ausreichend PCR-Tests für die Anpassung der Quarantäneregeln zur Verfügung stünden. Pro Woche könnten 2,3 Millionen PCR-Tests vorgenommen werden. Zudem müsse die Booster-Kampagne wieder mit dem gleichen Tempo wie vor Weihnachten fortgeführt werden.

Auf dem Programm des Bund-Länder-Gipfels dürften nach den bisher vorliegenden Informationen auch weitere Kontaktbeschränkungen stehen. (af)

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