Kinderkommission

Quote armer Kinder ist konstant hoch

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BERLIN. Die Kinderarmut in Deutschland "stagniert auf hohem Niveau". Da geht aus einer Stellungnahme der Kinderkommission des Deutschen Bundestags hervor. Demnach lebten in Deutschland rund 2,5 Millionen Kinder und Jugendliche in Armut oder sind von Armut bedroht. Armut oder Armutsgefährdung unter Kindern habe in den vergangenen Jahren in den ostdeutschen Bundesländern stetig abgenommen. Hingegen sei die Quote in Nordrhein-Westfalen seit dem Jahr 2005 von 20,4 auf 23,6 Prozent (2014) gestiegen.

Die Kommission verweist auf die deutlich geringeren Gesundheitschancen bei Kindern aus finanziell benachteiligten Familien. Das Risiko dieser Kinder, verhaltensauffällig zu werden, sei deutlich erhöht. Auch leide diese Gruppe häufiger an Essstörungen und Adipositas, heißt es in dem Papier. Auch langfristig sei die Lebenserwartung dieser Kinder "erheblich geringer" als die ihrer Altersgenossen. Besonders betroffen seien Kinder, die Sozialhilfe ("Hartz IV") beziehen. Die Kommission fordert, Kindern dürften nicht von Sanktionen getroffen werden, die gegen die Eltern ausgesprochen werden. Die Regelsätze für Kinder müssten sich am "sozialkulturellen Existenzminimum orientieren". Jedes zweite Kind im Hartz IV-Bezug lebt in einem Haushalt von Alleinerziehenden. Die Armutsgefährdungsquote bei Alleinerziehenden betrug zuletzt fast 42 Prozent.

Die Kommission zur Wahrnehmung der Belange der Kinder (Kinderkommission) ist erstmals 1988 eingerichtet worden. Sie ist ein Unterausschuss des Ausschusses für Familie, Senioren, Frauen und Jugend. Ihr gehört ein Vertreter aus jeder Fraktion an, also aktuell vier Abgeordnete.(fst)

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