Umfrage unter Rheumafachassistenten

RFA-Potenzial bleibt zu oft ungenutzt

Obwohl Rheumafachassistenten die Qualifikation besitzen, sind spezielle RFA-Sprechstunden in den meisten Praxen rar.

Veröffentlicht:

Neu-Isenburg. Rheumatologische Fachassistenten (RFA) sind in der Versorgung weit verbreitet. Trotz ihrer Zusatzqualifikation werden sie aber großteils für einfache Arbeiten in den Praxen eingesetzt, das legt eine Umfrage unter 216 RFA und 64 Ärzten nahe (M. Welcker, Z Rheumatol 2020, 79 (Suppl 2); S62-S65).

Demnach beschäftigen 95 Prozent der teilnehmenden Ärzte eine oder mehrere RFA. Fast drei Viertel der Ärzte sind dabei der Meinung, dass sich die Betreuung der Patienten durch die Mithilfe der RFA deutlich verbessert hat. Dennoch bieten gerade einmal 28 Prozent ihren Patienten eine spezielle RFA-Sprechstunde, bei der Patienten etwa mit rheumatoider Arthritis in stabiler Kontrolle zuerst durch die Fachassistenten gesehen werden. Eine spezielle RFA-Telefonsprechstunde, in der beispielsweise eine Beratung durch die Fachassistenten stattfindet, gibt es nur in 17 Prozent der teilnehmenden Praxen.

Bei Gelenkuntersuchungen setzen immerhin 37,5 Prozent der Ärzte ihre RFA ein, bei der Anamnese 61 Prozent. Bei Assessments (BASMI, DAS28 etc.) verlassen sich sogar 73,5 Prozent auf die Unterstützung durch ihre RFA.

RFA wird häufig bei Assessments eingesetzt

Am häufigsten werden die Fachassistenten aber für Aufgaben beansprucht, die auch eine Medizinische Fachangestellte ohne Zusatzqualifikation übernehmen kann: Fast drei Viertel der Ärzte setzen die RFA etwa an der Anmeldung ein, über 87 Prozent bei der Blutabnahme, 83 Prozent bei der Überwachung von Infusionen.

Die RFA bestätigen dieses Bild. Gleichwohl steigert die Weiterbildung die Arbeitszufriedenheit, zumindest sagen das 89 Prozent. 99,6 Prozent der teilnehmenden Fachassistenten berichten zudem, dass sich durch die Weiterbildung die Kommunikation mit den Patienten verbessert hat. Generell können 88 Prozent ihr neues Wissen im Praxisalltag auch anwenden. Dort, wo eine RFA-Sprechstunde stattfindet, hat sich nach Ansicht von fast zwei Dritteln der Fachassistenten die Betreuung der Patienten verbessert. (reh)

Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema

KV-Vergleich

RSV-Impfung: Bayern honoriert am besten

Kommentare
Sonderberichte zum Thema
Mehr als ein oberflächlicher Eingriff: Die Krankenhausreform verändert auch an der Schnittstelle ambulant-stationär eine ganze Menge.

© Tobilander / stock.adobe.com

Folgen der Krankenhausreform für niedergelassene Ärztinnen und Ärzte

Die Klinikreform bringt Bewegung an der Schnittstelle zwischen Praxen und Krankenhäusern

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: der Deutschen Apotheker- und Ärztbank (apoBank)
Abb. 1: Anteil der PMR-Patientinnen und -Patienten mit anhaltender Remission (primärer Endpunkt)

© Springer Medizin Verlag GmbH, modifiziert nach [3]

Erstes steroidsparendes Biologikum bei Polymyalgia rheumatica

Sarilumab schließt eine therapeutische Lücke

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Sanofi-Aventis Deutschland GmbH, Frankfurt a. M.
Abb. 1: Remission bei 8 SLE-Erkrankten nach CAR-T-Zellen-Behandlung

© Springer Medizin Verlag GmbH / modifiziert nach [4]

CAR-T-Zelltherapie bei Autoimmunerkrankungen

Vielversprechender Behandlungsansatz für viele Indikationen

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Kyverna Therapeutics Inc., Emeryville (CA)/USA
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

„ÄrzteTag“-Podcast

Warum wird in Deutschland besonders viel operiert, Prof. Tauber und Herr von Hummel?

Lesetipps
Pneumologen hoffen seit Langem, dass man die Entzündung bei COPD endlich in den Griff bekommen und „das Übel an der Wurzel packen“ kann.

© Tahir/Generated with AI/stock.ad

Inflammation in den Griff kriegen

COPD: Welche Neuerungen in der Therapie und Diagnostik stehen an?

Eine Frau hat Schwierigkeiten, ihre Jeans zu schließen, nachdem sie zugenommen hat.

© Alfonso Soler / stock.adobe.com

Adipositas-Medikamente

Rascher Gewichtsanstieg nach Absetzen von Semaglutid & Co.