Das wäre geschafft! Das drohende Defizit von bis elf Milliarden Euro für 2011 hat Minister Philipp Rösler abgewendet. Na ja - zumindest vorerst: Bei der Hürde der Finanzreform hat Rösler die Latte fast gerissen. Dem Politik-Jungstar fielen als Lösung nur Kostendämpfung und Beitragssatzerhöhung ein. Diese ideenlose Sprungtechnik hatte bereits Ulla Schmidt drauf. Nach einer harten Landung kassierte Rösler dafür herbe Schelte von allen Seiten.

Das Kernstück seiner Reform - die Gesundheitsprämie - bleibt umstritten. Die Opposition ballte geradezu die Fäuste: Der Sozialstaat werde mit der "Abrissbirne kaputt" gemacht. Schließlich müssten Arbeitnehmer künftige Kostensteigerungen alleine tragen - und zwar in Form ungedeckelter Zusatzbeiträge. Kritik kam auch von den Kassen: Trotz der Erhöhung der Arzthonorare sollten Versicherte "tiefer in die Tasche greifen".

All das beeindruckte den jungen Minister wenig. Er gibt sich selbstbewusst: "Wenn man den Menschen Geld wegnimmt, kann man keinen Applaus erwarten." Und auch an Bescheidenheit fehlt es Rösler nicht: Seine Gesetzespläne seien keine "Jahrhundertreform". Schließlich müsse das Gesundheitssystem "schrittweise" umgestellt werden.

Rösler ist sich sicher, dass er künftigen Generationen hilft. Mit seiner Prämie sei der Einstieg in ein neues Finanzierungssystem gelungen. Aber jeder ergraute Experte weiß es bereits besser als der Youngster: Die GKV bleibt eine Reformbaustelle. (sun)

Zur Jahresendausgabe 2010 der "Ärzte Zeitung" mit allen Artikeln

Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema

Situation im Gesundheitswesen

Umfrage: Große Bedenken wegen hausärztlicher Versorgung

Kommentare
Sonderberichte zum Thema
Mehr als ein oberflächlicher Eingriff: Die Krankenhausreform verändert auch an der Schnittstelle ambulant-stationär eine ganze Menge.

© Tobilander / stock.adobe.com

Folgen der Krankenhausreform für niedergelassene Ärztinnen und Ärzte

Die Klinikreform bringt Bewegung an der Schnittstelle zwischen Praxen und Krankenhäusern

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: der Deutschen Apotheker- und Ärztbank (apoBank)
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Lipidtherapie

Erster oraler PCSK9-Hemmer Enlicitide senkt LDL-Cholesterin

Lesetipps