Forschung

Routinedaten in Greifswald werden künftig für Forschungszwecke genutzt

Die Unimedizin in Greifswald nutzt eine Änderung des Gesundheitsforschungsstärkungsgesetzes in Mecklenburg-Vorpommern und wird anonymisierte Patientendaten künftig verstärkt nutzen.

Veröffentlicht:

Greifswald. Die Universitätsmedizin Greifswald will Routinedaten von Krankenhauspatienten künftig besser für die Forschung nutzen. Sie verspricht sich eine repräsentativere Datenbasis und aussagekräftigere Forschungsergebnisse.

Die Unimedizin sprach von einem „großen Fortschritt" für Mecklenburg-Vorpommern. „Einerseits ermöglichen wir medizinische Forschung und verbessern damit die Behandlung zahlreicher Krankheiten, gleichzeitig schützen wir die Daten der Betroffenen und räumen ihnen die individuelle Möglichkeit ein, die Verwendung ihrer Daten vollständig auszuschließen“, sagte Greifswalds Ärztlicher Vorstand Professor Uwe Reuter.

Antworten seien durch die Auswertung großer Datenmengen zum Beispiel möglich auf Fragen wie „Beeinflusst eine Vorerkrankung die Therapie in deutlichem Maße?" oder: „Unterstützt ein bestimmtes Medikament den Behandlungserfolg, obwohl es eigentlich aus einem völlig anderen Grund eingenommen wird?"

Die benötigten Daten werden ohnehin erfasst

Die Daten für solche Auswertungen werden während einer Behandlung ohnehin erfasst. Bislang durften sie nicht für Forschungszwecke ausgewertet werden, wenn für die spezifische Fragestellung keine Einwilligung der Patienten vorlag. Dies ist seit einer Gesetzesänderung, die der Schweriner Landtag im Sommer beschlossen hatte, anders: Seitdem ist die Nutzung der Daten ohne separate Einwilligung der Patienten erlaubt. Voraussetzungen: Es muss ein nachgewiesenes öffentliches Interesse bestehen und es muss die Genehmigung einer Ethikkommission unter Beteiligung des Datenschutzbeauftragten vorliegen.

Die Unimedizin betonte, dass die Daten pseudonymisiert oder anonymisiert werden und eine Rückverfolgung auf den einzelnen Patienten für die Forschenden nicht möglich sei. Zudem könnten Patienten einer Nutzung ihrer Daten widersprechen. Die Unimedizin hat dazu eine Widerspruchsstelle eingerichtet. (di)

Jetzt abonnieren
Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema

Vor Ärztetag in Leipzig

Gegner und Befürworter der neuen GOÄ sammeln sich

Kommentare
Sonderberichte zum Thema
Mehr als ein oberflächlicher Eingriff: Die Krankenhausreform verändert auch an der Schnittstelle ambulant-stationär eine ganze Menge.

© Tobilander / stock.adobe.com

Folgen der Krankenhausreform für

Die Klinikreform bringt Bewegung an der Schnittstelle zwischen Praxen und Krankenhäusern

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: der Deutschen Apotheker- und Ärztbank (apoBank)
Von der Grundlagenforschung zu wegweisenden Therapien

© Alnylam

Pionier der RNAi-Technologie

Von der Grundlagenforschung zu wegweisenden Therapien

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Alnylam Germany GmbH, München
„Forschung ist Teil unserer DNA“ – Onkologische Erkrankungen und Virusinfektionen im Fokus

© Edward Carreon

Unternehmensporträt

„Forschung ist Teil unserer DNA“ – Onkologische Erkrankungen und Virusinfektionen im Fokus

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Gilead Sciences GmbH, Martinsried
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Porträt

Ein Zahnarzt und Ballermann-Sänger: Tobias Riether

EvidenzUpdate-Podcast

Methodische Frühlingsgefühle – oder warum Leitlinien ein bisschen Liebe brauchen

Lesetipps
Ältere Diabetikerin, die ihren Blutzuckerspiegel zu Hause mit einem kontinuierlichen Glukosemessgerät kontrolliert.

© Halfpoint / stock.adobe.com

Deprescribing bei Typ-2-Diabetes

Diabetes bei Älteren: Chancen und Risiken einer Polypharmazie

Angesichts der weltweit alternden Bevölkerung ist mit einem weiteren Anstieg der Alzheimer-Inzidenz zu rechnen (derzeit werden jährlich rund 7,7 Millionen neue Fälle weltweit diagnostiziert). Antivirale Maßnahmen gegen das Herpes-Virus könnten präventiv wirken.

© KI-generiert Галя Дорожинська - stock.adobe.com

Auch andere neurotrope Viren impliziert

Alzheimer-Risiko durch Herpes: Neue Evidenz aus Real-World Daten

Die Ärzte Zeitung hat jetzt auch einen WhatsApp-Kanal.

© prima91 / stock.adobe.com

News per Messenger

Neu: WhatsApp-Kanal der Ärzte Zeitung