Corona-Impfung

STIKO-Chef: Auffrischung des Corona-Impfschutzes wohl spätestens 2022 nötig

STIKO-Chef Mertens geht davon aus, dass 2022 alle ihren Impfschutz auffrischen müssen. Einige Bürger könnte das bereits dieses Jahr treffen, meint SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach.

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Mehr als 30 Millionen Deutsche haben bislang ihr Corona-Erstimpfung erhalten. Doch schon bald könnte laut STIKO eine Auffrischung des Impfschutzes nötig werden.

Mehr als 30 Millionen Deutsche haben bislang ihr Corona-Erstimpfung erhalten. Doch schon bald könnte laut STIKO eine Auffrischung des Impfschutzes nötig werden.

© Patrick Pleul/dpa

Berlin. Die Bürger in Deutschland müssen sich nach Ansicht der Ständigen Impfkommission (STIKO) wohl spätestens im nächsten Jahr erneut gegen das Coronavirus impfen lassen. „Das Virus wird uns nicht wieder verlassen. Die aktuellen Corona-Impfungen werden deswegen nicht die letzten sein“, sagte der STIKO-Vorsitzende Thomas Mertens den Zeitungen der Funke Mediengruppe (Online Sonntag/Print Montag). „Grundsätzlich müssen wir uns darauf einstellen, dass möglicherweise im nächsten Jahr alle ihren Impfschutz auffrischen müssen.“

SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach rechnet damit, dass die Immunität nach einer Impfung rund sechs Monate hält. Die erste Auffrischung werde deshalb für einige bereits im Herbst fällig sein, sagte er den Funke-Zeitungen.

Viel hängt davon ab, wie schnell sich Mutationen verbreiten

Sollten sich in Deutschland Mutationen verbreiten, gegen die die aktuellen Impfstoffe nicht so stark wirksam seien, müsse man möglicherweise auch schon früher mit einem angepassten Impfstoff beginnen. Gegen die südafrikanische Variante etwa wirkten die Vakzine von AstraZeneca und Johnson & Johnson nicht so gut. „Sollte sich diese Variante bei uns stark verbreiten, sollten die betroffenen Personen dann als erste besser immunisiert werden.“

Mertens wies darauf hin, dass die Hersteller nach eigener Aussage bereits an modifizierten Impfstoffen arbeiten, die gegen relevante derzeit bekannte Mutanten wirksam sein sollen. Nach Angaben des STIKO-Chefs ist es zudem denkbar, dass der Impfschutz bei einzelnen Gruppen bereits wieder nachlässt oder generell zu schwach ist.

Das könne einzelne Altersgruppen betreffen oder auch Menschen mit bestimmten Vorerkrankungen. Bei Patienten, deren Immunabwehr medikamentös gesteuert werde, könnte es sein, dass bereits kurzfristig eine dritte Dosis nötig sei, so Mertens.

Mehr als ein Drittel der Bundesbürger erstgeimpft

Bislang haben mehr als 30 Millionen Menschen in Deutschland eine erste Impfung gegen das Coronavirus bekommen. Damit sind 36,5 Prozent der Bevölkerung mindestens einmal geimpft, wie Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU) am Samstag via Twitter mitteilte. Mehr als neun Millionen Menschen, und damit 10,9 Prozent der Bevölkerung, haben bereits den vollen Impfschutz.

Bis Ende Mai soll ein starker Fokus auf die Zweitimpfungen gelegt werden. Laut Spahn wird bis Anfang Juni der relative Anteil der Zweitimpfungen an den täglichen Impfungen hoch sein. Danach steige der Anteil der Erstimpfungen wieder.

Mehrere Bundesländer haben für die kommende Woche zudem eine Aufhebung der Impfpriorisierung in Arztpraxen angekündigt. (dpa)

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