Paradoxe Situation

Schlangestehen vor der Augenarzt-Praxis

Schlangestehen für einen Augenarzttermin - dieses Bild vor einer Praxis in Gera machte im September Schlagzeilen. Noch hat sich der Ansturm nicht gelegt. Die Situation ist paradox: Laut Bedarfsplanung ist die Stadt für Augenärzte gesperrt.

Von Robert Büssow Veröffentlicht:
Im September 2013 standen wartende Patienten Schlange vor der Augenarztpraxis in Gera.

Im September 2013 standen wartende Patienten Schlange vor der Augenarztpraxis in Gera.

© Waldklinikum Gera

GERA. Geduldig standen die Patienten in Reih' und Glied bis vor die Praxistür und noch um die nächste Straßenecke herum - eine 400-Meter-Warteschlange.

Dieses Bild vor einer gerade geöffneten Augenarztpraxis in Gera sorgte Mitte September für neue Schlagzeilen über den Ärztemangel in Thüringen.

"Inzwischen läuft der Sprechstundenbetrieb einigermaßen normal", sagt Mario Liehr, Geschäftsführer der MVZ-Gesellschaft des SRH Waldklinikums Gera. Das Medizinische Versorgungszentrum hatte die Chemnitzer Ärztin Steffi Habrecht (55) damals mit dem Versprechen einer Festanstellung, geregelten Arbeitszeiten und weniger Bürokratie in Thüringens drittgrößte Stadt gelockt.

"Sie gab ihre eigene Praxis wegen der zu großen Arbeitsbelastung auf. Deshalb können wir ihre Sprechstunde nicht weiter ausdehnen", sagt Liehr. Insgesamt 24 Stunden pro Woche habe die MVZ-Praxis geöffnet.

Doch nach Entspannung sieht der Alltag von Steffi Habrecht, die für sich ihren neuen Chef sprechen lassen will, noch immer nicht aus.

"Als im November die Termine für das erste Quartal 2014 vergeben wurden, hat sich noch einmal eine Schlange gebildet. Aber es waren schon deutlich weniger", sagt Liehr.

Das Paradoxe: Eigentlich ist Gera für Augenärzte laut Bedarfsplanung gesperrt. Was das Problem ist, lesen Sie exklusiv in der "Ärzte Zeitung digital" vom 9. Dezember.

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