Nach GBA-Beschluss

Sorge um Notaufnahmen in Sachsen

Nach Ansicht der sächsischen Linken ist eine Schließung von Notaufnahmen nicht akzeptabel. Die Landesregierung teilt diese Sorge, die nach einem Beschluss des GBA aufgekommen ist, nicht.

Sven EichstädtVon Sven Eichstädt Veröffentlicht:
Notfallversorgung in Sachsen. Nach dem GBA-Beschluss fürchten Politiker die Schließung von Notaufnahmen.

Notfallversorgung in Sachsen. Nach dem GBA-Beschluss fürchten Politiker die Schließung von Notaufnahmen.

© Jan Woitas / dpa

DRESDEN. Nach dem Beschluss des Gemeinsamen Bundesausschusses zur Notfallversorgung an Krankenhäusern ist in Sachsen eine heftige Debatte um mögliche Schließungen von Notaufnahmen entbrannt. Während die sächsischen Linken Schließungen von Notaufnahmen im Freistaat befürchten, teilen Sozialministerin Barbara Klepsch (CDU) und die AOK Plus diese Sorgen nicht.

Der Bundesausschuss hatte ein gestuftes System der Notfallversorgung mit Mindestanforderungen an die Ausstattung der Kliniken beschlossen.

Die gesundheitspolitische Sprecherin der Linken im sächsischen Landtag, Susanne Schaper, sagte, der Beschluss des GBA berücksichtige nicht "die sehr unterschiedliche Situation" in den Regionen in Deutschland. "Gerade bei uns sind viele Gegenden schon jetzt von medizinischer Unterversorgung gekennzeichnet", ergänzte Schaper. "Daher ist es inakzeptabel, wenn nun Krankenhaus-Notaufnahmen in Sachsen das Aus droht." Schließungen von Krankenhaus-Notaufnahmen setzten "Menschenleben aufs Spiel".

"Keine Anhaltspunkte" für Rückzug aus Notfallversorgung

Sozialministerin Klepsch hingegen geht davon aus, dass nach dem Beschluss sich in Sachsen keine Krankenhäuser aus der Notfallversorgung zurückzögen. "Meinem Haus liegen dafür auch keine Anhaltspunkte vor", fügte die Ministerin an.

Die AOK Plus teilte mit, "Meldungen zu auf der Basis dieses Beschlusses notwendigen umfangreichen Schließungen von Notfallversorgungseinrichtungen an Krankenhäusern in Sachsen" seien "für uns nicht nachvollziehbar".

Schaper findet, nun sei "die Staatsregierung gefordert". Sie trage laut dem sächsischen Krankenhausgesetz "die letzte Verantwortung für die Aufrechterhaltung der Aufnahmebereitschaft" und müsse gegebenenfalls "die Sicherstellung aus Landesmitteln gewährleisten, um Schaden von den Patientinnen und Patienten in Sachsen abzuwenden".

Ministerin Klepsch weist darauf hin, sie habe sich "in den Verhandlungen dafür eingesetzt, dass es zur Sicherstellung einer flächendeckenden Notfallversorgung auch Ausnahmeregelungen geben wird".

Die AOK Plus wiederum verlangt, den Beschluss des Bundesausschusses "jetzt zügig" umzusetzen und dafür "unter Federführung des sächsischen Sozialministeriums" und unter Beteiligung der Krankenhausgesellschaft, der Kassenärztlichen Vereinigung und der Krankenkassen "an die Arbeit" zu gehen, um bald eine "tragfähige Gesamtstruktur" der stationären Notfallversorgung auf Basis des Beschlusses festzulegen. Dabei solle auch die ambulante Notfallversorgung an Krankenhäusern in die Überlegungen mit einbezogen"werden.

Jetzt abonnieren
Ihr Newsletter zum Thema
Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Blutzuckervariabilität

Wie die Time Below Range das Diabetes-Management verbessert

Let‘s talk about...

Tabuthema Sex: Wie spricht man es in der Sprechstunde an?

Lesetipps
Die Ärzte Zeitung hat jetzt auch einen WhatsApp-Kanal.

© prima91 / stock.adobe.com

News per Messenger

Neu: WhatsApp-Kanal der Ärzte Zeitung

Schwindel kann viele unterschiedliche Ursachen haben. Mit den richtigen Fragen kommt man aber zur richtigen Diagnose.

© Andrey Popov / stock.adobe.com

BAM-Kongress 2025

Schwindel in der Hausarztpraxis: Fünf Fragen zur Ursachenfindung

Prophylaktische Maßnahmen sind der beste Weg, um Infektionen bei Krebspatientinnen und -patienten zu verhindern. Während und nach ihrer Chemotherapie sind sie dafür besonders anfällig. (Symbolbild)

© RFBSIP / stock.adobe.com

Vorbeugen ist besser als heilen

Wie die Infektionsprophylaxe bei Krebspatienten gelingt