Medizin-Apps

Spahn sieht Ärzte in der Pflicht

Vor der Sitzung des Bundeskabinetts hat Bundesgesundheitsminister Spahn nochmal für sein „Digitale-Versorgung-Gesetz“ getrommelt.

Veröffentlicht:

BERLIN. Bundesgesundheitsminister Jens Spahn hat seinen Gesetzentwurf zum „Digitale-Versorgung-Gesetz“ verteidigt, mit dem er die Digitalisierung im Gesundheitswesen vorantreiben möchte.

Der CDU-Politiker will, dass bestimmte medizinische Apps künftig von den Kassen bezahlt werden. Das Bundeskabinett berät in seiner Sitzung an diesem Mittwoch darüber.

Geht es nach Spahn, sollen Ärzte solche Apps verschreiben, um Therapien zu unterstützen. Diese Apps würden zudem getestet, auch mit Blick auf Datenschutz und Datensicherheit, versicherte Spahn am Mittwoch im ARD-„Morgenmagazin“.

Die Anbieter solcher Apps müssten auch nachweisen, dass sie die Versorgung verbesserten. Man werde auf Qualität achten und „nicht jeden Gimmick finanzieren“.

Ärzte in der Pflicht

Spahn sieht auch die Ärzte in der Pflicht. „Künstliche Intelligenz und digitale Anwendungen werden Ärzte nicht ersetzen“, sagte der Gesundheitsminister. „Aber Ärzte, die digitale Anwendungen nutzen, werden die Ärzte ersetzen, die noch mit Karteikarten arbeiten“, fügte der CDU-Politiker hinzu.

Apps blieben ein Zusatzangebot. „Natürlich ist für viele weiter der Goldstandard das persönliche, das direkte, das analoge Gespräch mit dem Arzt“, sagte Spahn.

Branche setzt auf Fortschritte

Die Digitalwirtschaft findet es indes gut, dass die Bundesregierung nun konkrete Maßnahmen ergreife, um Gesundheits-Apps auf Rezept und Online-Sprechstunden zum Standard zu machen, betonte Bitkom-Hauptgeschäftsführer, Bernhard Rohleder.

Digitale Technologien böten enorme Chancen, um Patienten eine leistungsfähigere Versorgung und letztlich mehr Lebensqualität zu bieten, sagte Rohleder der dpa. Zugleich könnten sie Ärzte und andere Leistungserbringer entlasten.

Der Bitkom-Hauptgeschäftsführer nannte die Gesetzespläne einen „wichtigen und inzwischen überfälligen Schritt“. Jetzt sollten alle an einem Strang ziehen, um diese neuen Angebote verfügbar zu machen.

Dies gelte auch für die Einführung einer elektronische Patientenakte bis 2021. Daten müssten über die Akte bestmöglich geschützt und im Sinne und zum Wohle der Patienten eingesetzt werden, sagte Rohleder. (dpa/ths)

Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema
Das könnte Sie auch interessieren
Innovationsforum für privatärztliche Medizin

© Tag der privatmedizin

Tag der Privatmedizin 2025

Innovationsforum für privatärztliche Medizin

Kooperation | In Kooperation mit: Tag der Privatmedizin
Klaus Reinhardt, Präsident der Bundesärztekammer und Vizepräsident der Ärztekammer Westfalen-Lippe, hofft, dass das BMG mit der Prüfung des Kompromisses zur GOÄneu im Herbst durch ist (Archivbild).

© picture alliance / Jörg Carstensen | Joerg Carstensen

Novelle der Gebührenordnung für Ärzte

BÄK-Präsident Reinhardt: Die GOÄneu könnte 2027 kommen

Der Gesundheitsdialog

© Janssen-Cilag GmbH

J&J Open House

Der Gesundheitsdialog

Kooperation | In Kooperation mit: Johnson & Johnson Innovative Medicine (Janssen-Cilag GmbH)
Impulse für den medizinischen Fortschritt: Welches Mindset braucht Deutschland?

© Springer Medizin

Johnson & Johnson Open House-Veranstaltung am 26. Juni 2025 beim Hauptstadtkongress

Impulse für den medizinischen Fortschritt: Welches Mindset braucht Deutschland?

Kooperation | In Kooperation mit: Johnson & Johnson Innovative Medicine (Janssen-Cilag GmbH)
J&J Open House beim Hauptstadtkongress

© [M] Springer Medizin Verlag

Video zur Veranstaltung

J&J Open House beim Hauptstadtkongress

Kooperation | In Kooperation mit: Johnson & Johnson Innovative Medicine (Janssen-Cilag GmbH)
Kommentare
Sonderberichte zum Thema
Mehr als ein oberflächlicher Eingriff: Die Krankenhausreform verändert auch an der Schnittstelle ambulant-stationär eine ganze Menge.

© Tobilander / stock.adobe.com

Folgen der Krankenhausreform für niedergelassene Ärztinnen und Ärzte

Die Klinikreform bringt Bewegung an der Schnittstelle zwischen Praxen und Krankenhäusern

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: der Deutschen Apotheker- und Ärztbank (apoBank)
Leitliniengerechte Therapie mit DiGA

© Paolese / stock.adobe.com (Model mit Symbolcharakter)

Neuer Therapieansatz bei erektiler Dysfunktion

Leitliniengerechte Therapie mit DiGA

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Kranus Health GmbH, München
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Sie fragen – Experten antworten

Impfung gegen Gelbfieber: Ist eine Auffrischung nötig?

Lesetipps
Der Rücken eines Mannes mit Gürtelrose zeigt Vesikel.

© Chinamon / stock.adobe.com

Alter für Indikationsimpfung herabgesetzt

STIKO ändert Empfehlung zur Herpes zoster-Impfung

Mammografie-Screening bei einer Patientin

© pixelfit / Getty Images / iStock

Prävention

Mammografie-Screening: Das sind Hindernisse und Motivatoren