Kommentar zur Organspende

Stein der Weisen gesucht

Denis NößlerVon Denis Nößler Veröffentlicht:

Nein, der Stein der Weisen ist es nicht. Da hat der BÄK-Chef schon recht, wenn er den überfraktionellen Plan infrage stellt, künftig die Transplantationsrichtlinien vom Gesundheitsministerium genehmigen zu lassen.

Aber Politiker wollen ja auch kein Blech in Gold verwandeln, wie es die Alchemisten mit jenem Stein tun wollten. Ebenso wenig ist diese Minireform das "große Werk", mit dem die Ursubstanz im Transplantationswesen geschaffen werden könnte, also der Schlüssel zu mehr Organspenden.

Aber das Vorhaben ist in jedem Fall weise und ebenso sind es Politiker, die es möglich gemacht haben. Denn die Genehmigungspflicht verschafft den Transplantationskriterien endlich ansatzweise eine demokratische Legitimation.

Und die ist dringend nötig: Denn es sind eben nicht (nur) die Skandale, die die Organspende bedrohen. Seit 1994 verharren wir im europäischen Mittelfeld bei der Zahl der Organspenden pro Kopf.

Das Transplantationsgesetz hat seit 1997 nichts daran geändert. Staatsrechtler und Ethiker kennen viele Konstruktionsfehler. Einer ist augenfällig: Über Organspende findet kaum noch ein öffentlicher Diskurs statt.

Das muss endlich geändert werden. Die Politik hat viele Ideen in der Schublade, auch gute. Vielleicht ist ja bald der Stein der Weisen darunter.

Lesen Sie dazu auch: Organspende: Die nächste Reform steht

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