Neuerungen in der HZV
Baden-Württemberg: TK-Hausarztvertrag erhält neue digitale Bausteine
Der Hausarztvertrag der Techniker Kasse in Baden-Württemberg hat ein Upgrade erhalten. Der Einsatz digitaler Anwendungen im Praxisalltag, Videosprechstunden sowie das Befüllen der ePA werden durch Zuschläge gefördert.
Veröffentlicht:Stuttgart. Techniker Kasse, Hausärzteverband sowie MEDI Baden-Württemberg haben den bestehenden Hausarztvertrag um zusätzliche digitale Anwendungen erweitert. Teilnehmende Hausärzte können nach Angaben der Vertragspartner einen Zuschlag Z5 auf die Pauschale P2 abrechnen: Dafür müssen sie ihre Schnittstelle zur Telematik-Infrastruktur (TI) stets aktuell halten, online buchbare Termine anbieten sowie ein PVS-Impfmanagement-System einsetzen.
Viertes Merkmal ist der Einsatz des Software-Moduls „Arriba“ im Arzt-Patienten-Gespräch. Dabei handelt es sich um eine Entscheidungshilfe, die während des Gesprächs eingesetzt wird. Sie soll Patienten darin unterstützen, die Vor- und Nachteile verschiedener Behandlungsstrategien zu verstehen.
35 Euro für die Erstbefüllung der ePA
Pro nachgewiesenem Merkmal könnten teilnehmende Hausärzte zusätzlich zwei Euro für jede abgerechnete P2 geltend machen. Mit Beginn des dritten Quartals 2022 hat sich die Pauschale P2 auf 44 Euro und die Vertreterpauschale auf 40 Euro erhöht.
Als Einzelmaßnahme gefördert wird zudem das Befüllen von TK-Safe – der elektronischen Patientenakte (ePA) der Kasse: 35 Euro erhält der Hausarzt für die Erstbefüllung, sieben Euro für jede Aktualisierung. Für jede erfolgte Videosprechkonsultation kann er zusätzlich als Einzelleistung fünf Euro abrechnen.
Aus Sicht der TK nähmen Hausärzte eine Schlüsselrolle bei der Digitalisierung ein, sagte Nadia Mussa, Leiterin der TK-Landesvertretung Baden-Württemberg. Man verbinde mit dem Update des HZV-Vertrags die Erwartung, dass die Hausärzte dieses „im Praxisalltag mit Leben füllen“.
Am TK-Hausarztvertrag nehmen nach Kassenangaben 2700 Hausärzte im Südwesten teil. 150 .000 TK-Versicherte seien dort in der HZV eingeschrieben – das entspreche einem Anteil von 14 Prozent, heißt es. (fst)