Technik soll Ärzte für IV-Verträge begeistern

BERLIN (af). Die AOK will Ärzten die Teilnahme an Selektivverträgen erleichtern. Eine IT-Initiative solle dafür sorgen, dass Einzelverträge besser Eingang in die Praxissoftware der Ärzte finden, sagte der Vorsitzende des AOK-Bundesverbandes, Dr. Herbert Reichelt.

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Ärzte sollen, so die Vorstellung der AOK, über den Hausärzteverband, ihre Kassenärztliche Vereinigung oder ein Ärztenetz in Kontakt mit der von der jüngsten AOK-Tochter gevko entwickelten Schnittstelle zwischen den IT-Systemen der Leistungserbringer und denen der Krankenkassen kommen.

Testläufe sind in Niedersachsen und in Thüringen geplant. Das Modul werde Interessenten bei einer Aktualisierung ihrer Praxissoftware aufgespielt. Es enthalte alle Inhalte der Verträge, die für eine Region relevant seien, sagte Karsten Knöppler, der den neuen Geschäftsbereich gevko der AOK Systems GmbH leitet.

Teilnehmende Ärzte müssten mit Lizenzgebühren von bis zu 50 Euro im Monat rechnen, sagte Knöppler. Die verlangt allerdings nicht die AOK, sondern der Anbieter der Praxissoftware, der wiederum das Selektivvertragsmodul von der gevko unentgeltlich erhalten soll.

Nach Ansicht der AOK-Vertreter refinanzierten sich diese Kosten durch die Teilnahme an mehreren Verträgen binnen kurzer Zeit. Das Angebot könnten Ärzte nicht nur für AOK-Verträge, sondern für die Verträge aller Kassen nutzen. Die gevko zertifiziere die jeweiligen Softwarelösungen. Man habe bereits den Segen der Datenschützer, sagte Reichelt.

Die von der gevko entwickelte Schnittstelle zwischen der Software der Leistungserbringer - auch Kliniksoftware soll in absehbarer Zeit bedient werden - und der der Kassen soll das Vertragsmanagement standardisieren: "Bisher gab es für fast jeden Vertrag eine zusätzliche Software", sagte Knöppler bei der Vorstellung des Systems in Berlin.

Die gevko biete den Softwarehäusern die Möglichkeit, Funktionen und Module einmal zu programmieren, so dass sie für beliebig viele Versorgungsverträge genutzt werden könnten.

Beteiligt sind derzeit elf AOKen, die die gevko in den kommenden drei Jahren mit zwischen fünf und sechs Millionen Euro finanzierten, sagte Knöppler.

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