Folgen von COVID-19

Teilnehmer der Gesundheitsstudie NAKO werden zu Corona befragt

Die Initiatoren der NAKO-Studie bitten die 200 .000 Teilnehmer, über ihre Erfahrungen mit den Folgen der Pandemie zu berichten. Der Vorteil: Ihre Gesundheitsdaten liegen schon vor.

Von Florian Staeck Veröffentlicht:

Heidelberg. Deutschland größte Gesundheitsstudie, die Nationale Kohorte (NAKO), soll genutzt werden, um mehr über Verbreitung, Verlauf und Auswirkungen von COVID-19 zu erfahren. Am Mittwoch sind alle Teilnehmer an der NAKO aufgerufen worden, sich an der Forschungsaktion per Fragebogen zu beteiligen.

„Die NAKO-Gesundheitsstudie bietet, als einzige bevölkerungsbasierte Langzeitstudie, in Deutschland die ideale Ausgangsbasis, um die Auswirkungen der Pandemie auf die Gesundheit der Bevölkerung zu untersuchen“, heißt es in dem Anschreiben an die bundesweit rund 200 .000 Teilnehmer an der Studie. Denn durch die bisherigen Untersuchungen im Rahmen der NAKO lägen aktuelle Daten zur Gesundheit unmittelbar vor und zu Beginn der Pandemie bereits vor.

NAKO-Studie als „ideale Ausgangsbasis“

„Damit bietet die NAKO eine ideale Ausgangsbasis, um die Auswirkungen der Pandemie auf die Gesundheit der Bevölkerung zu untersuchen“, sagt Professor Annette Peters, Vorstandsvorsitzende der NAKO und Direktorin des Instituts für Epidemiologie am Helmholtz Zentrum München.

Denn in Folge der Shutdown-Maßnahmen werden gravierende Folgen für die Gesundheit erwartet. Wissenschaftler des Kompetenznetzes Public Health zu COVID-19 haben kürzlich auf diese indirekten Folgen der Pandemie aufmerksam gemacht.

Der Fragebogen setze sich etwa zur Hälfte aus infektionsepidemiologischen Fragen zum Gesundheitszustand, zum Infektionsstatus, zu Verhaltensänderungen aufgrund der Pandemie und zu den Sozialkontakten während der Pandemie zusammen.

Entstehung von Volkskrankheiten im Blick

Weitere Fragen beziehen sich auf die psychosozialen Auswirkungen der Pandemiesituation – etwa Veränderungen im Erwerbsstatus, im Lebensstil und zu möglichen psychischen Veränderungen.

Die NAKO ist ein Forschungsnetzwerk, das unter anderem aus 18 Studienzentren besteht, die über ganz Deutschland verteilt sind. Die NAKO hat sich zum Ziel gesetzt, die Entstehung von Volkskrankheiten genauer zu erforschen. Im Rahmen der Studie sind bis 2019 rund 200 .000 zufällig ausgewählte Bürger im Alter von 20 bis 69 Jahren untersucht worden. 30 .000 von ihnen erhielt zusätzlich eine Magnetresonanztomografie (MRT). In der aktuell zweiten bis 2023 dauernden Studienphase werden die Teilnehmer zu einer Folgeuntersuchung nochmals eingeladen.

Die Studie wird aus Mitteln des Bundesforschungsministeriums finanziert. Die Fördersumme über zehn Jahre beläuft sich auf 256 Millionen Euro.

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