Gesundheitsstrategie der Schweiz

Umwelt und Arbeit neu im Fokus

In seiner Strategie 2020 bis 2030 hat der Schweizer Bundesrat die gesundheitspolitischen Prioritäten für die laufende Dekade festgelegt.

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Bern. „Die Menschen in der Schweiz leben unabhängig von ihrem Gesundheitszustand und ihrem sozioökonomischen Status in einem gesundheitsförderlichen Umfeld.

Sie profitieren von einem modernen, qualitativ hochwertigen und finanziell tragbaren Gesundheitssystem“ – so lautet die Mission, die der Schweizer Bundesrat im Dezember für die Dekade 2020 bis 2030 festgezurrt hat.

In der Strategie legt der Bundesrat die gesundheitspolitischen Prioritäten für die kommenden zehn Jahre fest. Im Zentrum stehen dabei die vier dringlichsten Herausforderungen für das Gesundheitswesen: der digitale Wandel, ein gesundes Arbeitsumfeld und umweltbedingte Gesundheitsrisiken, die demografischen Veränderungen sowie eine qualitativ hochstehende, bezahlbare Versorgung.

Chance auf gesundes Leben

Mit dem digitalen Wandel sowie mit den Arbeits- und Umweltthemen setzt der Bundesrat zwei neue Schwerpunkte. Der technologische und digitale Fortschritt verändere das Gesundheitswesen grundlegend. Ziel sei, die Digitalisierung und die Nutzung der Daten zu fördern sowie den Umgang mit neuen Technologien zu bestimmen.

„Umwelt und Arbeitswelt nimmt der Bundesrat in die Strategie auf, um die Chancen auf ein Leben in Gesundheit zu erhöhen. Ziel ist, umweltbedingte Gesundheitsrisiken zu senken, Natur und Landschaft zu erhalten, negative Gesundheitseffekte zu verhindern und ein gesundes Arbeitsumfeld zu fördern“, so der Bundesrat.

Neben den beiden neuen Schwerpunkten bleiben die Qualität der Versorgung, die finanzielle Tragbarkeit und die demografische Entwicklung die großen Herausforderungen. Zum Ziel hat sich der Bundesrat auch gesetzt, die Pflege zu gewährleisten, die Gesundheit im Alter zu fördern, die Qualität der Versorgung zu erhöhen sowie die Kosten zu dämpfen und einkommensschwache Haushalte zu entlasten.

Die Arbeiten, die der Bundesrat in diesen Bereichen in den vergangenen Jahren vorangetrieben habe, würden fortgesetzt – zum Beispiel die Qualitätsstrategie, das Kostendämpfungsprogramm und die koordinierte Versorgung.

System weiter unter Druck

Der Bundesrat sieht akuten Handlungsbedarf, da das Schweizer Gesundheitssystem weiter unter Druck bleibe.

Die Gründe dafür wiederum sind vielfältig: steigende Gesundheitskosten, Zunahme nichtübertragbarer Krankheiten, Strukturen, die zu stark auf Akutversorgung ausgerichtet seien, Mangel an qualifiziertem Gesundheitsfachpersonal, fehlende Transparenz, beispielsweise bei Kosten und Qualität der Leistungen, soziale Ungleichheiten, wenn sie nicht abgefedert werden, sowie Digitalisierung, die im Gesundheitswesen in der Schweiz nicht weit fortgeschritten sei. (maw)

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