Thüringen/Brandenburg

Vier Kliniken im DRK-Verbund kämpfen mit Insolvenz

Vier Krankenhäuser in Thüringen und Brandenburg sind von einem Insolvenzverfahren betroffen. Das Thüringer Sozialministerium will deren Weiterbetrieb erreichen.

Von Katrin Zeiß Veröffentlicht:

ERFURT. Die Situation am defizitären DRK-Krankenhaus im nordthüringischen Bad Frankenhausen hat Auswirkungen auf die gesamte DRK-Krankenhausgesellschaft Thüringen und Brandenburg.

Für die Betreibergesellschaft von insgesamt vier Akutkrankenhäusern in den beiden Ländern wurde vom Amtsgericht Mühlhausen ein vorläufiges Insolvenzverfahren in Eigenverwaltung angeordnet. Wegen der Probleme in Bad Frankenhausen sei eine umfassende Restrukturierung des Klinikverbunds erforderlich, so der Betreiber.

Betroffen sind außerdem die Standorte in Sondershausen und Sömmerda (Thüringen) sowie Luckenwalde (Brandenburg). Zum vorläufigen Sachwalter wurde der Rechtsanwalt Rainer Eckert ernannt. Er habe bereits Erfahrungen in der Sanierung von Kliniken. Der Klinikbetrieb läuft an allen Standorten weiter.

Ein separates Insolvenzverfahren ebenfalls in Eigenverwaltung wurde zudem für die Tochtergesellschaft Medizinisches Versorgungszentrum Bad Frankenhausen angeordnet. Vorläufige Sachwalterin ist dort Dorit Schwamberger ebenfalls von der Kanzlei Eckert Rechtsanwälte (Hannover/Leipzig).

Auch an dem MVZ mit insgesamt fünf Standorten in Thüringen läuft der Betrieb weiter. Bei einer Insolvenz in Eigenverwaltung saniert die Geschäftsführung in Eigenregie, ihr wird ein Sachwalter zur Seite gestellt.

Die DRK-Betreibergesellschaft hatte das kleine Krankenhaus in Bad Frankenhausen mit rund 120 Betten zum Jahresende eigentlich schließen wollen und dies mit den hohen Verlusten und der zu geringen Bettenauslastung begründet. Die Schließung ist nun fürs Erste vom Tisch, aber noch nicht abgewendet. Dies hängt vom Ausgang des Verfahrens ab.

Ziel sei, so viele Arbeitsplätze wie möglich im Klinikverbund zu erhalten, hieß es. Das Thüringer Sozialministerium unterstützt einen Weiterbetrieb unter einer neuen kommunalen Trägergesellschaft, die derzeit Gegenstand von Gesprächen ist.

Die rot-rot-grüne Landesregierung hat sich im Koalitionsvertrag zum Erhalt aller rund 40 Krankenhausstandorte in Thüringen bekannt.

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