Ein Thema - Drei Meinungen

"Von dem Ansturm sind wir überrascht worden."

Veröffentlicht:

Auf jeden Fall sind Patienten, die an Neurodermitis leiden, durch den Fernsehbericht aufgeschreckt worden, darunter auch viele langjährige Kunden unserer Apotheke. Am nächsten Morgen haben sie dann bei uns nachgefragt oder wollten die Creme kaufen. Von dem Ansturm sind wir ziemlich überrascht worden. In den Beratungsgesprächen haben wir den Kunden angeboten, dass wir weitere Nachforschungen anstellen. Ich habe die Originalrezeptur ausfindig gemacht und beim NRF nachgefragt, ob es alternative Rezepturen gibt, da einige Bestandteile gar nicht oder nicht als Arzneibuchware verfügbar sind. Im Kollegenkreis haben wir uns ebenfalls ausgetauscht. Nach einigen Tagen erhielt ich von Kollegen Vitamin B12 und den Emulgator und konnte die Rezeptur so erstmals herstellen. Auf Kundenwunsch gebe ich die Creme zur eigenen Absicherung aber nicht ab, sondern nur auf ärztliche Verordnung. Hier in Reken ist das zurzeit bei zwei, drei Patienten der Fall.

Nach Rezepturen oder Präparaten aus teilweise doch recht dubiosen Quellen fragen uns Kunden mit Hautproblemen immer wieder. Aber zu vielen dieser angeblichen "Wundermittel" gibt es kaum Daten und Erfahrungen. So etwas abzugeben, halte ich für sehr bedenklich. Denn tritt die erhoffte Wirkung nicht ein, fällt das häufig auf die Apotheke zurück. Gerade in einer ländlichen Region mit vielen Stammkunden kann das gravierende Auswirkungen haben. Ich setze vielmehr auf die vertrauensvolle Zusammenarbeit mit den behandelnden Ärzten, stelle in Absprache mit ihnen die Rezepturen her und verweise die Kunden bei Fragen an sie.

Lesen Sie dazu auch: Weiter Wirrwarr um Neurodermitis-Salbe

Ein Thema - Drei Meinungen: Neurodermitis-Salbe: "Die Erfolgschancen können wir noch nicht beurteilen." Neurodermitis-Salbe: "Von dem Ansturm sind wir überrascht worden." Neurodermitis-Salbe: "Der Arzt muss über das Pflegeprodukt entscheiden."

Jetzt abonnieren
Schlagworte:
Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema

Urteil des Bundesgerichtshofs

BGH stärkt Datenschutz beim Onlinehandel mit Arzneimitteln

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Porträt

Ein Zahnarzt und Ballermann-Sänger: Tobias Riether

Lesetipps
Ältere Diabetikerin, die ihren Blutzuckerspiegel zu Hause mit einem kontinuierlichen Glukosemessgerät kontrolliert.

© Halfpoint / stock.adobe.com

Deprescribing bei Typ-2-Diabetes

Diabetes bei Älteren: Chancen und Risiken einer Polypharmazie

Angesichts der weltweit alternden Bevölkerung ist mit einem weiteren Anstieg der Alzheimer-Inzidenz zu rechnen (derzeit werden jährlich rund 7,7 Millionen neue Fälle weltweit diagnostiziert). Antivirale Maßnahmen gegen das Herpes-Virus könnten präventiv wirken.

© KI-generiert Галя Дорожинська - stock.adobe.com

Auch andere neurotrope Viren impliziert

Alzheimer-Risiko durch Herpes: Neue Evidenz aus Real-World Daten

Die Ärzte Zeitung hat jetzt auch einen WhatsApp-Kanal.

© prima91 / stock.adobe.com

News per Messenger

Neu: WhatsApp-Kanal der Ärzte Zeitung