„Großes Potenzial bei Kurzliegern“

WIdO-Report: Klinikreform könnte Engpässe bei Ärzten und Pflegern lindern

Laut neuem Krankenhaus-Report des Wissenschaftlichen Instituts der AOK könnte die geplante Reform der stationären Strukturen einen wichtigen Beitrag zur Lösung der Personalprobleme leisten.

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Die „qualitätsorientierte Konzentration von Klinikleistungen auf weniger Standorte“ birgt laut AOK auch eine Chance, um Personalprobleme in den Häusern zu lindern.

Die „qualitätsorientierte Konzentration von Klinikleistungen auf weniger Standorte“ birgt laut AOK auch eine Chance, um Personalprobleme in den Häusern zu lindern.

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Berlin. Mit der geplanten Krankenhausreform ließen sich nach Ansicht des AOK-Bundesverbands auch akute Personalprobleme in den Häusern beheben.

Voraussetzung sei allerdings, dass es zu einer Konzentration von Krankenhausleistungen auf weniger Standorte komme und vermehrt Klinikbehandlungen in den ambulanten Bereich überführt würden, erklärte Verbandschefin Dr. Carola Reimann bei der Vorstellung des neuen Krankenhausreports des Wissenschaftlichen Instituts der AOK (WIdO) am Mittwoch in Berlin.

Demnach besteht bei den sogenannten Kurzliegern – Patienten also, die weniger als vier Tage stationär behandelt werden müssen – ein großes Potenzial für vermeidbare Krankenhaustage und damit auch für eine Entlastung des Personals in den Kliniken.

Auch Notfallreform kann zu Entlastung führen

„Allein die 30 häufigsten operativen Eingriffe mit einem geringen medizinischen Schweregrad machen etwa vier Prozent aller Pflegetage im Krankenhaus aus“, sagte der Mitherausgeber des Reports, der Duisburger Gesundheitsökonom Professor Jürgen Wasem. Betrachte man das gesamte Potenzial „ambulantisierbarer“ Operationen und Behandlungen, ließen sich noch wesentlich mehr Krankenhaustage vermeiden, zeigte sich Wasem überzeugt.

Laut WIdO-Report birgt auch die geplante Reform der Notfallversorgung Chancen für eine personelle Entlastung der Kliniken. So werden den Angaben zufolge in Deutschland etwa 50 Prozent der Notfälle stationär aufgenommen – in den Niederlanden sind es dagegen nur 32 Prozent und in Frankreich 22 Prozent. (hom)

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Kommentare
Dr. Ernst Albert Göbel 19.04.202317:53 Uhr

Auch wenn der Artikel nur wenige Daten nennt, darf man skeptisch sein. Einmal sagt ja schon das Wort "Report", dass keine Garantie gegeben ist, dass a l l e Daten und Aspekte berichtet und berücksichtigt sind. Vielmehr besteht der Verdacht, dass man sich auf das beschränkt, was einem in den Kram passt.

Schließlich fordern die Kassen, allen voran die AOK, seit ich denken kann, mehr Leistungen zu "ambulantisieren"; und immer wieder sind es dieselben Wissenschaftler, die in dieselbe Kerbe hauen. Honi soit qui mal y pense. Die Verschiebung von Leistungen aus dem an Personalmangel leidenden stationären Bereich in den ebenfalls leidenden ambulanten mit derzeit schon großen Personalproblemen und seinen jetzt schon überlangen Wartezeiten ist ja keine Lösung des Problems.

Zunehmende Alterung, zunehmende Singelhaushalte, ungelöste Verkehrsprobleme auf dem Lande etc. etc. lassen vermuten, dass ambulante Versorgung zu Lasten des Einzelnen geht. Bevor man etwas verschiebt, müssen dort, wohin verschoben werden soll, erst einmal die Strukturen aufgebaut werden, die benötigt werden, um die Ergebnisqualität zu sichern.

Fazit: Alle Jahre wieder die gleiche Leier der gleichen "Verdächtigen": Lobbyismus als Wissenschaft verbrämt.

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