Weiterbildungs-Förderung in Berlin startklar

Lange haben sich Verbände in Grabenkämpfen verschlissen, doch jetzt ist die Förderung der allgemeinmedizinischen Weiterbildung in Berlin vertraglich geregelt.

Angela MisslbeckVon Angela Misslbeck Veröffentlicht:
Verweist auf Kassen, die sich quer legen: Berlin KV-Chef Dr. Angelika Prehn.

Verweist auf Kassen, die sich quer legen: Berlin KV-Chef Dr. Angelika Prehn.

© Mißlbeck

BERLIN. Das Land Berlin hat die Förderung der Allgemeinmedizinischen Weiterbildung auf neue Beine gestellt.

Der Vertrag zur Koordinierungsstelle Allgemeinmedizin (KoStA) zwischen Kassenärztlicher Vereinigung, Landesärztekammer und Landeskrankenhausgesellschaft Berlin ist nun unterzeichnet. Das teilte KV-Chefin Dr. Angelika Prehn in der Vertreterversammlung mit.

"Es ist endlich ein Vertrag zwischen KV, Kammer und LKG zustande gekommen", sagte Prehn. Die Vorbereitungen zur Gründung der von Bundesebene vorgeschriebenen Einrichtung liefen in der Hauptstadt holprig.

Erst sah es so aus, als ob eine Vereinbarung ohne die Krankenhausgesellschaft geschlossen werden müsste. Dann verweigerte die KV-Vertreterversammlung aus formalen Gründen vor etwa einem Jahr die Zustimmung zur Gründungsvereinbarung zwischen KV und Kammer.

Welche Regelungen schließlich mit Kammer und Krankenhausgesellschaft vereinbart wurden, ist im Detail derzeit noch nicht bekannt. Die KV Berlin wird darüber in Kürze informieren.

Indes fordern die Berliner Kinderärzte, dass auch in ihrer Fachrichtung eine ambulante Weiterbildung finanziell gefördert wird.

Fördermittel fast ausgeschöpft

Die stationäre Weiterbildung der jungen Kollegen sei für die ambulante Tätigkeit nicht ausreichend, sagt die Kinderärztin Dr. Sigrid Peter. Sie verwies darauf, dass in Mecklenburg-Vorpommern und Schleswig-Holstein die ambulante pädiatrische Weiterbildung bereits gefördert werde.

KV-Chefin Prehn signalisierte grundsätzlich Unterstützung für dieses Anliegen. Die Möglichkeit zur Förderung weiterer Fachrichtungen sei im Vertrag zur KoStA offen gelassen worden.

Allerdings sind die Fördermöglichkeiten in Berlin mit 194,3 von 197 Stellen laut Prehn derzeit ausgeschöpft.

"Die Kassen sind im Moment nicht willig, mehr zu bezahlen, schon gar nicht für andere Fachrichtungen", sagte die KV-Chefin.

Nach ihren Angaben zahlt in Mecklenburg-Vorpommern nur die KV die Hälfte der Weiterbildungsförderung an die Kinderärzte. "Das wäre schon eine Menge", sagte dazu Peter.

Dr. Margret Stennes verwies darauf, dass die Weiterbildungsförderung in jeder Region anders gestaltet wird. So werde sie in Brandenburg aus dem Honorartopf und in Berlin aus der Verwaltungsumlage finanziert.

Mehrere Ärzte sprachen sich dafür aus, dass für alle Fächer ein ambulanter Abschnitt in der Weiterbildung zur Pflicht gemacht wird. Das hat auch der Deutsche Ärztetag in diesem Jahr diskutiert.

Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema

Reform des Bereitschaftsdienstes

Neues Fahrdienst-Modell geht in Nordrhein live

Gesundheitspolitischer Wunschzettel

vfa-Chef Han Steutel: „Es lohnt, allen Stakeholdern gut zuzuhören“

Das könnte Sie auch interessieren
Innovationsforum für privatärztliche Medizin

© Tag der privatmedizin

Tag der Privatmedizin 2025

Innovationsforum für privatärztliche Medizin

Kooperation | In Kooperation mit: Tag der Privatmedizin
Klaus Reinhardt, Präsident der Bundesärztekammer und Vizepräsident der Ärztekammer Westfalen-Lippe, hofft, dass das BMG mit der Prüfung des Kompromisses zur GOÄneu im Herbst durch ist (Archivbild).

© picture alliance / Jörg Carstensen | Joerg Carstensen

Novelle der Gebührenordnung für Ärzte

BÄK-Präsident Reinhardt: Die GOÄneu könnte 2027 kommen

Die Chancen der Vitamin-C-Hochdosis-Therapie nutzen

© Pascoe pharmazeutische Präparate GmbH

Vitamin-C-Therapie

Die Chancen der Vitamin-C-Hochdosis-Therapie nutzen

Anzeige | Pascoe pharmazeutische Präparate GmbH
Medizinischer Infusions-Tropf mit buntem Hintergrund

© Trsakaoe / stock.adobe.com

Hochdosis-Therapie

Vitamin C bei Infektionen und Long-COVID

Anzeige | Pascoe pharmazeutische Präparate GmbH
Maximale Vitamin-C-Blutspiegel nach oraler (blau) und parenteraler (orange) Tagesdosis-Gabe.

© Pascoe pharmazeutische Präparate GmbH

Vitamin-C-Infusion

Parenterale Gabe erzielt hohe Plasmakonzentrationen an Vitamin C

Anzeige | Pascoe pharmazeutische Präparate GmbH
Kommentare
Sonderberichte zum Thema
Abb. 1: FIB-4 1,3: numerische 26%ige Risikoreduktion der 3-Punkt-MACE durch Semaglutid 2,4mg

© Springer Medizin Verlag GmbH, modifiziert nach [17]

Kardiovaskuläre, renale und hepatische Komorbiditäten

Therapie der Adipositas – mehr als Gewichtsabnahme

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Novo Nordisk Pharma GmbH, Mainz
Abb. 1: Risikoreduktion durch Bempedoinsäure gegenüber Placebo in der CLEAR-Outcomes-Studie für den primären 4-Komponenten-Endpunkt (A) und den sekundären 3-Komponenten-Endpunkt (B) stratifiziert nach Diabetes-Status

© Springer Medizin Verlag

Diabetes mellitus

Bempedoinsäure: Benefit für Hochrisiko-Kollektive

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Daiichi Sankyo Deutschland GmbH, München
Abb. 1: Studie DECLARE-TIMI 58: primärer Endpunkt „kardiovaskulärer Tod oder Hospitalisierung wegen Herzinsuffizienz“ in der Gesamtkohorte

© Springer Medizin Verlag GmbH, modifiziert nach [4]

Diabetes mellitus Typ 2

Diabetes mellitus Typ 2 Präventiv statt reaktiv: Bei Typ-2-Diabetes mit Risikokonstellation Folgeerkrankungen verhindern

Sonderbericht | Beauftragt und finanziert durch: AstraZeneca GmbH, Hamburg
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Daten aus Wales

Infarktrisiko steigt offenbar auch nach Harnwegsinfekt

Gastbeitrag

Typ-1-Diabetes hat den großen Teil seines Schreckens verloren

Brenzlige Situationen

Umgang mit schwierigen Patienten - Tipps für MFA

Lesetipps
Ein Vorteil bei ärztlichen Patientinnen und Patienten: Die Kommunikation läuft direkter. (Motiv mit Fotomodellen)

© contrastwerkstatt / stock.adobe.com

Berufsrecht

Kollegen als Patienten? Was das fürs Honorar bedeutet

Ein Geldschein liegt in einer Mausefalle.

© photo 5000 / stock.adobe.com

Knackpunkt Selbstzahlerleistungen

Der richtige Umgang mit IGeL-Fallen