Wie viel Antibiotika verbrauchen Tierärzte für Geflügel?

Niedersachsens Landwirtschaftsminister will Rückschlüsse auf Resistenzen bei Menschen ziehen.

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HANNOVER (cben). Niedersachsen fordert vom Bund Einzelheiten darüber, welche Tierärzte im Bundesland wie viel Antibiotika für Geflügel verteilen. Landwirtschaftsminister Gert Lindemann (CDU) will auf diese Weise auch Rückschlüsse auf Antibiotika-Resistenzen beim Menschen vornehmen können.

Derzeit erhebt das Deutsche Institut für Medizinische Dokumentation und Information (DIMDI) bundesweit die Vergabezahlen an Geflügel, Rinder und Schweine.

Daten der Antibiotika-Vergabe erheben

"Minister Lindemann will eine wissenschaftliche Basis erhalten", sagt Lindemanns Sprecherin Natascha Manski. Im Hinblick auf immer mehr multiresistente Keime beim Menschen sei es sinnvoll, die Daten der Antibiotika-Vergabe zu erheben, hieß es.

Das Projekt ist eine Kooperation von Bundesgesundheits- und Bundeslandwirtschaftsministerium. Seit dem 1. Januar müssen die Tierärzte melden, wie viel Antibiotika und Hormonpräparate sie an die Tiere vergeben, sagt Andreas Tief, Sprecher des Bundeslandwirtschaftsministeriums.

Lindemann erwägt Bundesratsinitiative

Die Vergabedaten sollen anhand der ersten beiden Postleitzahlenziffern der Ärzte ab März 2012 an die Landesministerien übermittelt werden, so Christine Haas von vom DIMDI. Aber aus Datenschutzgründen will der Bund die Postleitzahlen der Tierärzte für Geflügel zurück halten.

Von ihnen gebe es so wenige, dass aus den Daten Rückschlüsse auf einzelne Ärzte möglich seien, hieß es.

Nun erwägt Lindemann eine Bundesratsinitiative, um an die fraglichen Arzneimitteldaten zu kommen, hieß es. Unterstützt wird sein Vorstoß von Johannes Remmel (Grüne), Landwirtschaftsminister in NRW.

Nach Informationen des Norddeutschen Rundfunks (NDR) erhalten die 400 Millionen Hühner, die pro Jahr in Niedersachsen gezüchtet werden, in ihrem einmonatigen Leben durchschnittlich 2,3 Mal Antibiotika.

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