Bayerns Kliniken

"Wir sperren uns nicht gegen Transparenz"

Bayerische Krankenhausgesellschaft will Berichterstattung durch ein unabhängiges Institut.

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MÜNCHEN. Die Ankündigung der Koalition, bei der Krankenhausreform die Behandlungsqualität in den Mittelpunkt stellen zu wollen, wird von der Bayerischen Krankenhausgesellschaft begrüßt.

"Wir sehen keinen Grund uns dagegen zu sperren, im Gegenteil, wir werden daran aktiv mitwirken", erklärte BKG-Geschäftsführer Siegfried Hasenbein zum Auftakt einer landesweiten "Themenwoche Qualität und Patientensicherheit" in München.

Auch gegen mehr Transparenz und eine Veröffentlichung von Qualitätsbewertungen hätten die Krankenhäuser keine Einwände. "Transparenz ist ein legitimes Patienteninteresse", sagte Hasenbein.

Allerdings müsse sichergestellt sein, dass die Berichterstattung über Qualität einem fachlich qualifizierten und unabhängigen Institut übertragen wird.

"Die vielen unterschiedlichen, zum Teil widersprüchlichen und von Partikularinteressen geprägten Veröffentlichungen tragen aktuell eher zur Verunsicherung bei", kritisierte der BKG-Geschäftsführer.

Die meisten Kliniken unterziehen sich freiwillig den Zertifizierungsverfahren

Nach Angaben der BKG werden in den Kliniken in Bayern inzwischen mehr als 400 Qualitätsindikatoren von externen Experten geprüft und ausgewertet.

Die Mehrzahl der Kliniken unterziehen sich nach Hasenbeins Angaben freiwillig den Zertifizierungsverfahren und in mehreren Behandlungsbereichen müssten Vorgaben zur Strukturqualität erfüllt werden.

Außerdem sei in nahezu jeder Klinik eine Fehlervermeidungsstrategie mit Elementen wie zum Beispiel OP-Checklisten, Zählkontrollen und Fehlermeldesysteme etabliert.

Es sei aber auch notwendig, dass die Vorgaben, die sich in höheren Personal- und Sachkosten sowie Investitionen niederschlagen, finanziert werden. "Man darf die Krankenhäuser fordern, muss sie dann aber auch fördern", sagte Hasenbein.

Die beste Voraussetzung für hohe Qualität seien nun einmal qualifizierte und motivierte Mitarbeiter, die ausreichend Zeit für ihre Patienten hätten. "Deshalb steht eine vollständige Finanzierung der Personalkosten im Zentrum", so der BKG-Geschäftsführer. (sto)

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