Hartmannbund

Zehn Euro für Notfalldienst

Veröffentlicht:

LEIPZIG. Der Vorsitzende des Hartmannbundes in Sachsen, Dr. Thomas Lipp, fordert eine Gebühr für Notfall-Patienten. Wer den Kassenärztlichen Notfalldienst in Anspruch nehme, sollte zehn Euro bezahlen, sagte Lipp der "Leipziger Volkszeitung". Für eine Behandlung in der Notfallaufnahme sollten 20 Euro fällig werden.

"Es gibt zunehmend Fehlinanspruchnahmen beim Notdienst", so der Allgemeinmediziner. Viele Patienten, die abends oder am Wochenende in die Notaufnahme kämen, könnten bis zum nächsten Tag warten und ihren Hausarzt aufsuchen. "Das Problem ist seit Längerem bekannt", sagte Lipp, der auch dem Vorstand der sächsischen Landesärztekammer angehört.

Die Patientengebühr sei eine "Schutzgebühr gegen Missbrauch". Lipp verwies dazu auf ein Gutachten der Deutschen Krankenhausgesellschaft (DKG) und der Deutschen Gesellschaft für interdisziplinäre Notfall- und Akutmedizin (DGINA). Jeder dritte Patient im Notdienst hätte danach auch von seinem Hausarzt versorgt werden können. (lup)

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Kommentare
Dr. Christoph Luyken 23.06.201521:27 Uhr

"Die Geister, die ich rief...."

Der zunehmende Mißbrauch des Notfaldienstes war vorauszusehen. Die Notfalldienstreform ist nämlich total in die falsche Richtung gelaufen. Sie generiert die vermehrte Nachfrage nicht nur selbst, sondern ist zur Finanzierung sogar darauf angewiesen.
Das Desaster haben unsere Funktionäre selbst zu verantworten. Die Chance, den schwarzen Peter den krankenKassen oder der Politik zuzuschieben, haben sie (auf unsere, d.h. der Niedergelassenen Kosten!!) gründlich vermasselt.

Dipl.-Med Gesine Liesong 22.06.201511:52 Uhr

unberechtigte Inanspruchnahme des Notfalldienstes

Meiner Meinung nach müßte es doch möglich sein, auf den auszufüllenden Notfallscheinen einen Abrechnungsvermerk anzubringen, der besagt, dass die Inanspruchnahme des Notdienstes nicht gerechtfertigt war und auf Grund dieses Vermerkes muß sich die entsprechende Krankenkasse das Geld vom Versicherten holen.
Aber die Kassen wollen sich bei den Patienten ja nicht unbeliebt machen.
Die 10 Euro zu kassieren, wäre zwar sinnvoll, aber dann liegt der Schwarze Peter wieder bei uns Ärzten, die wir ja sowieso nur oder oft genug als Abzocker gelten.
Außerdem wasist mit dem patienetn, der das Geld nicht hat oder nicht dabei hat? Dienst mit Abbuchungsgerät für die Geldinstitute?
Irgendwann sollten doch auch mal die Kassen für die "Erziehung" ihrer Kunden in die Pflicht genommen werden.

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