Kommentar – Versandhandelsdebatte

Zeit gewonnen

Christoph WinnatVon Christoph Winnat Veröffentlicht:

Rezeptrabatte ausländischer Versandapotheken bei 2,50 Euro pro Packung zu deckeln, ist nicht unelegant. Das Zweieinhalbfache der vom Bundesgerichtshof vor Jahren schon durchgewunkenen „Bagatellschwelle“ für Rezept-Zugaben sollte europarechtlich überzeugen.

Zur Erinnerung: Der EuGH hatte 2016 geurteilt, EU-Versandapotheken müssten sich um des leichteren Marktzugangs wegen nicht an die deutsche Rx-Preisbindung halten. Hiesigen Stationärapotheken wird der politische Abschied vom Versandverbot mit einer kräftigen Honorarerhöhung versüßt.

Wenn ihnen – was zu erwarten ist – Spahns Pläne dennoch bitter aufstoßen, geht das nicht auf dessen Konto. Sein Vorgänger hatte die Branche in ihrem beharrlichen Ruf nach einem Verbot des konkurrierenden Geschäftsmodells derart bestätigt, dass jegliche Alternative wie eine Niederlage erscheinen muss.

Ein Problem bleibt: Früher oder später wird ein Apotheker vor Gericht erstreiten, ebenfalls Rx-Boni gewähren zu dürfen. Dann geht die ganze Chose wieder von vorne los. Konsequenter wäre es, gleich allen Marktteilnehmern grünes Licht zu geben.

Lesen Sie dazu auch: Apotheken: Teurer Schlussstrich unter Versandhandelsdebatte

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