GKV-Daten für 2016

Zuzahlungen steigen um 100 Millionen Euro

GKV-Versicherte steuern 3,8 Milliarden Euro aus eigener Tasche bei. Vor allem für Arzneimittel steigen die Zuzahlungen.

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BERLIN. Die Belastungen von Versicherten in der GKV sind im vergangenen Jahr um rund 100 Millionen Euro im Vergleich zu 2015 gestiegen und beliefen sich auf 3,870 Milliarden Euro. Der mit Abstand größte Posten sind Zuzahlungen für Arzneimittel, die sich auf 2,176 Milliarden Euro addieren, 75 Millionen Euro mehr als 2015. Das geht aus der Antwort auf eine parlamentarische Anfrage der Links-Fraktion im Bundestag hervor. Nicht berücksichtigt in den offiziellen GKV-Daten sind Aufzahlungen für Medikamente oder Hilfsmittel, die von Versicherten geleistet werden.

Das Zuzahlungsvolumen entspricht 0,3 Beitragspunkten in der GKV. Will man, wie es die Linksfraktion fordert, auf Zuzahlungen verzichten, dann würden die Beiträge für die Versicherten bei einem Bruttoeinkommen von 2000 Euro im Monat um sechs, bei 4000 Euro um zwölf Euro steigen.

Ursache des wachsenden Zuzahlungsvolumens bei Medikamenten dürfte vor allem die deutlich sinkende Zahl von Präparaten sein, die von Zuzahlungen befreit sind. 2010 traf dies noch auf mehr als 12.400 Arzneimittel zu, Anfang dieses Jahres waren es nur noch 3711. Der GKV-Spitzenverband kann Arzneimittel von der Zuzahlung befreien, wenn der Preis mindestens 30 Prozent unter dem Festbetrag liegt. Hinzu kommt, dass die Zahl der Patienten, die keine Zuzahlungen leisten müssen, kontinuierlich gesunken ist. Anfang der Dekade waren es noch rund sieben Millionen, im Vorjahr nur noch 5,65 Millionen Versicherte.

Seit 2013 ist der Anteil der Zuzahlungen an den gesamten GKV-Ausgaben mit 1,7 Prozent stabil geblieben. In den Jahren zuvor hatte diese Quote – wegen der 2013 abgeschafften Praxisgebühr – bei 2,7 bis 2,9 Prozent gelegen. Der Zehn-Euro-Obolus hatte der GKV zuletzt 1,67 Milliarden Euro gebracht. (fst)

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