Nach Medienberichten

bpa verteidigt Qualität in Pflegeheimen

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NEU-ISENBURG. Der Bundesverband privater Anbieter sozialer Dienste (bpa) kritisiert die Recherchen, die negative Ergebnisse bei Qualitätsprüfungen in Pflegeheimen aufgedeckt haben, scharf. "Einziges Ziel dieser ‚Recherche‘ ist es, einen ganzen Berufsstand und dessen Arbeit durch willkürlich ausgewählte Kriterien (...) an den öffentlichen Pranger zu stellen", teilte bpa-Präsident Bernd Meurer am Freitag mit. "So eine würdelose Behandlung durch eine auf Skandalisierung sowie Quote und Auflage abzielende Berichterstattung haben die Kollegen in den Pflegeheimen nicht verdient."

Der NDR, das Recherchezentrum correctiv.org und die Zeitung "Die Welt" hatten berichtet, dass 60 Prozent aller Pflegeheime in Deutschland bei den jährlichen Qualitätsprüfungen der Pflegekassen negativ auffielen, wenn es um den medizinisch relevanten Teil der Pflege gehe. Sie beriefen sich auf eigene Recherchen. Mehr als die Hälfte der Heime versorgen demnach die Alten und Kranken nicht korrekt mit Medikamenten, mehr als 30 Prozent nicht vorschriftsmäßig mit Essen und Flüssigkeit.

Meurer kritisierte die Verunsicherung bei Pflegebedürftigen und Angehörigen, die entstehe, "wenn jetzt ‚Hinz und Kunz‘ ohne fachliche Eignung beginnen, eigene Kriterien für die Bewertung von Pflegeheimen festzulegen". Die aktuelle Berichterstattung sei nicht darauf aus, differenziert und ausgewogen Missstände zu benennen.

Am Mittwoch nimmt der neue Pflege-Qualitätsausschuss seine Arbeit auf. Bis Ende nächsten Jahres müssen Pflegekassen und Einrichtungsträger ein wissenschaftliches Verfahren zur Qualitätsmessung vorlegen. (jk)

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