Kommentar zur E-Akte

100 Prozent beim Datenschutz

Die Digitalisierung darf nicht auf Kosten der Patienten zunehmend an Fahrt aufnehmen, so der Bundesdatenschützer. Damit hat er recht.

Von Daniel Burghardt Veröffentlicht:

Kurz vor der Sommerpause in Berlin machte Turbo Jens Spahn (CDU) seinem Beinamen nochmals Ehre und brachte gleich drei Reformpläne ins Kabinett – beim digitalen Gesundheitswesen wurde er aber jüngst noch zu einer Strafrunde verdonnert.

Zur Erinnerung: Nach Kritik am Datenschutz der E-Patientenakte (ePA) im Digitale-Versorgung-Gesetz – die erste Version sollte Ärzten zunächst den Zugriff auf alle Daten erlauben – soll die Lücke nun in einem eigenen Gesetz geschlossen werden.

Auch Bundesdatenschutzbeauftragter Ulrich Kelber fordert jetzt, Patienten sollten entscheiden dürfen, welcher Arzt welche Daten sieht. Dass Spahn seinen Fuß auf dem Digitalisierungspedal lässt, begrüßt der Datenschützer indes.

Wichtiger ist seine Aussage: „Aber es kann nicht beschleunigt werden auf Kosten von Rechten der Patienten.“ Es bleibt zu hoffen, dass er recht behält. Mehr Tempo forderte jüngst erst TK-Vorstandsvorsitzender Jens Baas im Handelsblatt.

Deutschland habe zu oft den Anspruch, „direkt mit einer hundertprozentigen Lösung zu starten“. Klar ist: Wie viel Zeit dies fressen kann, hat sich in den vergangenen Jahren gezeigt. Und hier und da mag auch mal weniger zum Start eines Digitalprojekts genügen – doch bitte ohne Abstriche beim Datenschutz.

Lesen Sie dazu auch: Telematikinfrastruktur: Datenschützer warnt vor Abstrichen bei ePA

Jetzt abonnieren
Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema

Compliance

DSGVO in der Arztpraxis: Wenn der Datenschutz den Daumen senkt

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Blutzuckervariabilität

Wie die Time Below Range das Diabetes-Management verbessert

Let‘s talk about...

Tabuthema Sex: Wie spricht man es in der Sprechstunde an?

Lesetipps
Die Ärzte Zeitung hat jetzt auch einen WhatsApp-Kanal.

© prima91 / stock.adobe.com

News per Messenger

Neu: WhatsApp-Kanal der Ärzte Zeitung

Schwindel kann viele unterschiedliche Ursachen haben. Mit den richtigen Fragen kommt man aber zur richtigen Diagnose.

© Andrey Popov / stock.adobe.com

BAM-Kongress 2025

Schwindel in der Hausarztpraxis: Fünf Fragen zur Ursachenfindung

Prophylaktische Maßnahmen sind der beste Weg, um Infektionen bei Krebspatientinnen und -patienten zu verhindern. Während und nach ihrer Chemotherapie sind sie dafür besonders anfällig. (Symbolbild)

© RFBSIP / stock.adobe.com

Vorbeugen ist besser als heilen

Wie die Infektionsprophylaxe bei Krebspatienten gelingt