Diagnostik

AOK stellt EBM-Bewertung für SARS-CoV-2-Test in Frage

Mit 59 Euro ist der Nukleinsäurenachweis von SARS-CoV-2 laut EBM bislang bewertet. Den Ortskrankenkassen wird das langsam zu viel.

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Berlin. Die Allgemeinen Ortskrankenkassen (AOK) sind nicht mehr bereit, für jeden Test auf das Coronavirus fast 60 Euro an die Labore bezahlen. Dieser Preis sei sehr hoch, es gebe Hinweise, dass die Labore auch bei einem Testpreis von 15 Euro noch Gewinn erzielen könnten, sagte der Chef des AOK-Bundesverbands, Martin Litsch, der „Rheinischen Post“ (Samstag).

In Marktwirtschaften sinke normalerweise mit dem Anstieg der Menge der Preis. „Wir müssen auf jeden Fall über den Preis der Tests auf das Corona-Virus verhandeln“, betonte Litsch. Er verwies auch darauf, dass die Tests eigentlich zur Gefahrenabwehr in einer Pandemie gehörten und dass deren Finanzierung die Aufgabe des Staates sei.

Laut EBM ist der PCR-Test auf SARS-CoV-2 nach der EBM-Nummer 32816 mit 59 Euro bewertet. Bei bislang mehr als drei Millionen durchgeführten PCR-Tests wären den Krankenkassen rechnerisch Kosten in Höhe von fast 200 Millionen Euro entstanden. Die Statistiken aus den Laboren unterscheiden allerdings nicht zwischen Tests an Privat- und an Kassenpatienten sowie Tests, die für Krankenhäuser gemacht worden sind.

Während die Anzahl der Labortests auf SARS-CoV-2 zuletzt auf mehr als 330.000 Tests gestiegen war, klagten die Labore zugleich über drastische, teilweise existenzbedrohende Rückgänge bei vielen anderen gängigen Labortests. (ger/dpa)

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