Ärzte erobern Facebook & Co.

Mehr als jeder zweite Arzt nutzt soziale Netzwerke wie Facebook, hieß es auf einem Workshop in Frankfurt.

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Mehr als jeder zweite niedergelassene Arzt über 40 nutzt bereits soziale Netzwerke.

Mehr als jeder zweite niedergelassene Arzt über 40 nutzt bereits soziale Netzwerke.

© thingamajiggs / fotolia.com

FRANKFURT/MAIN (mn). Ärzte sind mehrheitlich in der digitalen Welt angekommen. Das ist ein Fazit des Workshops "Ärzte in den Sozialen Netzwerken" des Medizin-Management-Verbandes in Frankfurt.

Die meisten Ärzte im Internet über 40 Jahre alt

Das Internet ist als Informationsquelle bei Ärzten sehr beliebt, wie eine Studie der Gesellschaft für Gesundheitsmarktanalyse mbH (GGMA) zeigt. Nur Journale stehen zurzeit noch vor dem Internet. Jedoch werde sich dies in den nächsten Jahren zugunsten des Internet verschieben, davon geht Professor Konrad Obermann von der GGMA aus.

Interessant dabei sei, dass die meisten Ärzte, die sich im Internet bewegen über 40 Jahre alt seien, also nicht der sogenannten "Generation Facebook" angehören. Aber: mehr als jeder zweite niedergelassene Arzt nutze bereits soziale Netzwerke wie Facebook, Twitter oder Foren.

Beliebt sind Foren in denen sich Ärzte austauschen können

Gerade auf Facebook vermischen sich berufliche wie private Ansprüche und Bedürfnisse. Deshalb seien gerade auch Foren, in denen sich Ärzte untereinander in einem geschlossenen Raum austauschen können, interessant, heißt es in Frankfurt.

Allgemeinmedizinerin Dr. Barbara Ruß-Thiel berichtet bei dem Workshop aus eigener Erfahrung, dass Ärzten der Austausch mit Kollegen besonders wichtig sei. In Foren seien Ärzte nach ihrer Meinung jedoch oft noch passive Teilnehmer.

95 Prozent der Ärzte suchen nach Antworten

Als Gründe für die Zurückhaltung nennt Ruß-Thiel neben dem Datenschutz, dass beim kollegialen Austausch über das Netz Ärzte nicht wissen könnten, wer ihnen gegenüber sitze, ob der Kollege wirklich qualifiziert sei und ob nur Meinungen widergegeben werden oder tatsächliches Wissen.

In Foren wie esanum.de oder colliquio.de werden meist Meinungen ausgetauscht. Auch Tom Renneberg von Esanum bestätigt, dass 95 Prozent der Ärzte passive Nutzer sind, dass heißt, sie suchen nach Antworten, stellen aber selbst wenig oder keine Fragen.

Hans-Joachim Bilski von Colliquio berichtet, dass bei colliquio.de etwa ein Drittel der Nutzer aktiv sei, ein Drittel nur Beiträge bewerte und ein Drittel nur Beiträge liest. Interessant ist auch hier wieder das Durchschnittsalter von 49,8 Jahren. Die Annahme, das sich vor allem junge Ärzte im Internet tummeln, scheint sich nicht zu bestätigen.

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