USA

Allergan vermarktet seit 2013 keine Opioide mehr

Die juristische Aufarbeitung der Opioid-Krise kommt in Fahrt: Jetzt hat Allergan erste außergerichtliche Vergleiche geschlossen.

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NEW YORK/DUBLIN. Auch gegen Abbvies Übernahmeziel Allergan sind in den USA Schadenersatzklagen wegen aggressiver Vermarktung synthetischer Opioide anhängig. Im Vorfeld eines demnächst in Cleveland beginnenden Sammelverfahrens hat sich der Botox®-Hersteller jetzt mit den Ohio-Countys Summit und Cuyahoga außergerichtlich auf Schadenersatz geeinigt.

Mit zusammen fünf Millionen Dollar fällt die Zahlungsverpflichtung jedoch vergleichsweise gering aus. Vor zwei Wochen hatten sich die beiden Landkreise bereits mit Endo Pharma auf zehn Millionen Dollar Entschädigung verständigt. Erst kürzlich war Johnson & Johnson in Oklahoma wegen seines Beitrags zum Schmerzmittel-Missbrauch zu 572 Millionen Dollar verurteilt worden. Wie Allergan betont, vermarktet es seit 2013 keine Opioide mehr.

Unterdessen wird Kritik an den Gesprächen Purdue Pharmas und der Eigentümerfamilie Sackler zu Entschädigungsleistungen von bis zu 12 Milliarden Dollar laut. Die vorige Woche bekannt gewordenen Verhandlungen mit Behördenvertreten sehen eine Überführung des Konzerns in die Gemeinnützigkeit vor sowie rund drei Milliarden Dollar Wiedergutmachung durch die Familie. Doch die Vertreter mehrere Bundesstaaten, darunter New York, Connecticut oder Massachusetts, halten das für zu wenig.

Zudem stören sie sich daran, dass der Schadenersatz von Unternehmensseite durch Produktverkäufe, also sowohl durch Purdues umstrittenen Milliardenseller Oxycontin® als auch Präparate zur Suchtentwöhnung, zusammenkommen soll.

Purdue und die Sacklers, die in der Diskussion der Opioid-Krise als Hauptverantwortliche gehandelt werden, sind mit Klagen von insgesamt 48 US-Bundesstaaten konfrontiert. (cw)

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