Kommentar
Angst allein ist kein guter Ratgeber
Die Rhön-Kliniken werben um die Niedergelassenen: In den vergangenen Jahren hat Rhön - wie auch andere private Klinikbetreiber - den ambulanten Bereich ins Visier genommen und möchte flächendeckend Medizinische Versorgungszentren (MVZ) gründen. Dazu braucht der Konzern Kassenarztzulassungen - am liebsten gemeinsam mit qualifizierten Fachärzten. Und er braucht Niedergelassene im Umkreis als Einweiser.
Die Ziele von Rhön & Co. sind klar: Den Konzernen ist daran gelegen, so viele Patienten wie möglich zu behandeln und auch aus Töpfen der ambulanten Versorgung zu schöpfen. Doch das muss nicht heißen, dass sie Niedergelassene über den Tisch ziehen wollen. Angebote wie das Onkologie-Netzwerk an den Unikliniken Gießen/Marburg können auch zum Vorteil der Vertragsärzte sein.
Schreckens-Szenarien zu entwerfen ist keine gute Antwort auf die MVZ-Gründungen der privaten Klinikbetreiber. An der Schnittstelle zwischen stationärer und ambulanter Versorgung schlummern nach Ansicht von Rhön-Vorstand Wolfgang Pföhler "noch einige Synergieeffekte". Niedergelassene sollten nicht von vorne herein mauern, sondern lieber genau hinschauen, ob sie nicht selbst von der Zusammenarbeit profitieren können.
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