Zweifel am Nutzen

Arbeitgeber gegen Steueranreize für ausländische Fachkräfte

Steuerleichterungen für ausländische Fachkräfte stoßen bei Arbeitgebern auf Skepsis. Das widerspreche der Steuergerechtigkeit. Die Regierung müsse sich zudem dringend um ganz andere Probleme kümmern.

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Berlin. Arbeitgeberpräsident Rainer Dulger lehnt die von der Bundesregierung geplanten Steueranreize für ausländische Spitzenkräfte ab. Dulger sagte der Deutschen Presse-Agentur: „Der Vorschlag widerspricht der Steuergerechtigkeit und sendet ein falsches innenpolitisches Signal. Auch dürfte es vielerorts zu Unruhe im Betriebsfrieden führen. Es gilt für alle Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer: mehr Netto vom Brutto für alle. Dann ist es auch für ausländische Fachkräfte wieder attraktiv.“

Im Zuge ihrer „Wachstumsinitiative“ plant die Regierung, steuerliche Anreize für die Arbeitsaufnahme in Deutschland einzuführen, um Deutschland attraktiver für ausländische Fachkräfte zu machen. Vorgesehen ist, dass neu zugewanderte Fachkräfte in den ersten drei Jahren 30, 20 und zehn Prozent vom Bruttolohn steuerfrei stellen können. Für diese Freistellung soll eine Unter- und Obergrenze für den Bruttolohn definiert werden.

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Dulger sagte, Deutschland ein Hochsteuerland. „Wir haben eine komplizierte Sprache. Wenn die Menschen hier ins Land kommen, kriegen sie keine Kinderbetreuung, sie finden keinen Wohnraum. Das sind doch die Probleme, an denen wir arbeiten müssen.“

Jüngst hatte sich auch der Vorstandsvorsitzende der Deutschen Krankenhausgesellschaft, Gerald Gaß, skeptisch geäußert. Es wäre zielführender, „über Steuerfreiheit von Zuschlägen oder Überstunden zu diskutieren“. Gaß betonte, dass es für ausländische Fachkräfte wichtiger sei, dass ihr Zugang nach Deutschland erleichtert und unbürokratischer gestaltet werde. (dpa/eb)

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