Kommentar – Hartmannbund-Umfrage unter Assistenzärten

Arrogante Personalstrategie

Rebekka HöhlVon Rebekka Höhl Veröffentlicht:

Das ist an Arroganz kaum zu überbieten. Auf der einen Seite beklagen Kliniken den akuten Personalmangel und suchen händeringend nach Ärzten auch im Ausland, auf der anderen Seite verpassen sie die Chance, an der wichtigsten Stellschraube zu drehen: der Weiterbildung im eigenen Haus.

Bereits 2015 stellten junge Internisten in einer Umfrage unter 1600 Assistenzärzten hier gravierende Mängel fest. Über vier Jahre später hat sich nichts getan, wie eine aktuelle Umfrage des Hartmannbundes unter mehr als 1400 jungen Ärzten zeigt. Zu enge Personaldecken, aber vor allem ökonomischer Druck werden auf die Jungen abgewälzt. So sehr, dass patientengefährdende Situationen und Frust entstehen.

Dabei geht es den jungen Ärzten nicht nur, wie so oft behauptet, um ihre Work-Life-Balance. Sie wollen vielmehr als Mediziner nah am Patienten arbeiten und eine gute Versorgung auf die Beine stellen. Und es geht keineswegs darum, den Nachwuchs mit Samthandschuhen anzufassen. Die wichtigste Ressource sollte man in Zeiten des Mangels aber ernst nehmen und nicht vergrätzen.

Die niedergelassenen Ärzte haben diese Lektion gelernt. Immerhin können sich mittlerweile drei Viertel der Assistenzärzte eine Karriere in der Praxis gut vorstellen – auch als Selbstständige!

Lesen Sie dazu auch: Niederschmetterndes Urteil: Assistenzärzte zeichnen düsteres Bild der Weiterbildung

Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema

Positionspapier

Medizinfakultäten warnen vor höherer Landarztquote

Initiative gegen Fachkräftemangel

Warken will Berufsanerkennung ausländischer Ärzte beschleunigen

Neues Veranstaltungsformat

Speeddating mit möglichen Praxisnachfolgern: Stimmt die Chemie?

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

„ÄrzteTag“-Podcast

Wo hakt es am meisten zwischen Pflege und Arztpraxen, Frau Schülke?

Lesetipps
Ein stark übergewichtiger Mensch

© Christian Ure

Ausweitung beschlossen

Liposuktion bei Lipödem wird GKV-Leistung in allen Stadien

Darmkrebs-Screening beim Benutzen einer öffentlichen Toilette

© Alexander / stock.adobe.com

Früherkennung neu gedacht

Neue Idee fürs Darmkrebs-Screening: Die Toilette schlägt Alarm

Die Ärzte Zeitung hat jetzt auch einen WhatsApp-Kanal.

© prima91 / stock.adobe.com

News per Messenger

Neu: WhatsApp-Kanal der Ärzte Zeitung