Kernenergie

Atomforum sieht sich vom Klimagipfel beflügelt

Im Nachgang zum UN-Weltklimagipfel in Paris weist das Deutsche Atomforum auf das umweltschonende Potenzial der Kernenergie hin.

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BERLIN. Knapp fünf Jahre nach der Havarie des nordostjapanischen Atomkraftwerks Fukushima Daiichi infolge von Erdbeben und Tsunami sowie des beschlossenen Atomausstiegs in Deutschland sieht das Deutsche Atomforum (DAtF) eine neue Zukunft für die umstrittene Kernenergie. Aufhänger ist der vor Kurzem in Paris abgehaltene UN-Weltklimagipfel.

Auf der 21. Vertragsstaatenkonferenz zur UN-Klimarahmenkonvention (COP21) in Paris wurde eine verbindliche Vereinbarung auf Grundlage der nationalen Klimaschutzbeiträge erzielt.

Damit wird aus Sicht des Lobbyverbandes der Weg für eine anspruchsvolle Klimapolitik bereitet. Von entscheidender Bedeutung sei die Verwirklichung der nationalen Selbstverpflichtungen, die in vielen Staaten eine große technische, wirtschaftliche und gesellschaftliche Aufgabe darstelle.

Die Kernenergie leiste weltweit einen wesentlichen Beitrag zum Klimaschutz und sei mit rund elf Prozent an der globalen Stromerzeugung die zweitwichtigste Quelle CO2-armen Stroms nach der Wasserkraft.

"In vielen Staaten ist die Kernenergie auch langfristig Bestandteil der Energie- und Klimastrategie. Zusammen mit dem Ausbau der erneuerbaren Energien kann sie ein maßgeblicher Teil der Klimapolitik sein, wo Akzeptanz besteht und die Rahmenbedingungen stimmen", so Dr. Ralf Güldner, Präsident des DAtF.

Begrenzung der Treibhausgasemissionen

Gerade in Staaten mit stark steigendem Strombedarf sei eine deutliche Senkung oder strikte Begrenzung der Treibhausgasemissionen eine große Herausforderung und erfordere einen breiten Ansatz, bei dem alle CO2-armen Technologien zweckmäßig genutzt würden.

So seien in China allein in diesem Jahr bislang acht Kernkraftwerke in Betrieb genommen worden. Bis zum Jahr 2030 sollten dort nach aktueller Planung 80 weitere Kernkraftwerke in Betrieb gehen.

"In Deutschland werden die Kernkraftwerke im Rahmen ihrer Laufzeiten weiter verlässlich ihren Beitrag zur Emissionsminderung und zur Stromversorgung erbringen wie in den vergangenen Jahrzehnten", so Güldner weiter.

Seit Beginn der Kernenergienutzung sei durch die Stromerzeugung in Kernkraftwerken die Emission von rund fünf Milliarden Tonnen CO2 in Deutschland vermieden worden. Um den gleichen Effekt im Verkehrsbereich zu erzielen, hätte es seit 1983 keinen Straßenverkehr mehr in Deutschland geben dürfen, rechnet das DAtF vor.

"Industrie und Forschung in Deutschland werden mit Ihrem Know-how bei der sicheren und friedlichen Nutzung der Kernenergie weiter einen Beitrag zur Klimapolitik leisten, dort wo die Kernkraft ein Bestandteil der Energiezukunft bleibt oder werden soll", erläutert Güldner. (maw)

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