Astra Zeneca

Deutschland hinkt bei Forschung hinterher

Viele Ärzte würden gerne mehr klinische Forschung machen, fühlen sich aber zu schlecht über ihre Möglichkeiten informiert – das ist eine Erkenntnis aus dem KliFoBarometer. Was dagegen getan werden kann, haben Experten kürzlich diskutiert.

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„Klinische Studien sind ein wichtiger Bestandteil guter Medizin“, betonte Dr. Nico Andre, Hämatologe und Onkologe und Leiter des Bereichs Onkologie bei AstraZeneca, auf einer Pressekonferenz. Doch hierzulande finden zunehmend weniger klinische Studien statt – in der internationalen Rangliste liegt Deutschland nur noch auf Rang 7, ergänzte Dr. Simone Kappels, Studienzentrum-Management für die Onkologie bei AstraZeneca.

Das KliFo(klinische Forschung)-Barometer, eine im Auftrag von AstraZeneca durchgeführte Umfrage bei 258 Ärztinnen und Ärzten mit und ohne Erfahrung in der Durchführung klinischer Studien, sollte ein Stimmungsbild der deutschen Ärzteschaft zum Thema klinische Forschung zeichnen. 98% der Befragten halten demnach klinische Studien für essenziell zur Verbesserung der Patientenversorgung und 94% derjenigen ohne Studienerfahrung hätten auch grundsätzlich Interesse daran, eine Studie durchzuführen. Jedoch fühlten sich 54% von ihnen nicht gut über die Möglichkeit, an Studien teilzunehmen, informiert.

Größte Hürde ist die Bürokratie

Als die größten Hürden für mehr klinische Studien in Deutschland sahen die Befragten mit Studienerfahrung den bürokratischen Aufwand (78%), die zeitaufwendige Datenerfassung und -verwaltung (70%) sowie eingeschränkte personelle Kapazitäten (63%).

Prof. Volkmar Müller von der Universitätsklinik Hamburg-Eppendorf sieht hier auch die Politik gefordert, Deutschland als Studienstandort attraktiver zu gestalten. Auch müssten die einzelnen Bundesländer und Studienzentren besser miteinander kommunizieren, damit Patientinnen und Patienten schneller einer für sie passenden Studie zugeführt werden können.

Die Etablierung des Medizinforschungsgesetzes ist für ihn ein wichtiger erster Schritt in die richtige Richtung.

Ähnlich argumentierte auch Nico Andre: „Was wir brauchen ist eine radikale Vereinfachung des Zugangs zu klinischer Forschung, ein Zugang zu künstlicher Intelligenz und eine Verschlankung der Verträge und Formularen“. (lö)

Quelle: Pressekonferenz „VORschung voraus – Gemeinsam auf Kurs ‚Zukunft‘“, Hamburg, Mai 2025; Veranstalter: AstraZeneca

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