RheumaPreis

„AufRheumen“ am Arbeitsplatz

Der RheumaPreis 2020 ehrt drei Patienten für ihren Umgang mit der Krankheit am Arbeitsplatz.

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Die diesjährigen Gewinner des RheumaPreises.

Die diesjährigen Gewinner des RheumaPreises.

© RheumaPreis

Berlin. Mitarbeiter, die an Rheuma erkrankt sind, fordern ihren Arbeitgebern mitunter viel Flexibilität und Geduld ab – eigentlich sollte das eine Selbstverständlichkeit sein. Es kann vorkommen, dass die Betroffenen während eines Krankheitsschubs zu Hause bleiben müssen, wichtige Arzttermine in der Arbeitszeit liegen oder Reha-Maßnahme notwendig sind und nicht augeschoben werden sollten. Trotz einer entzündlich-rheumatischen Erkrankung fest im Berufsleben zu stehen, offen mit der Krankheit umzugehen und damit anderen Betroffenen Mut zu machen – für diese Leistung zeichnet die Initiative RheumaPreis jedes Jahr drei Menschen mit dem gleichnamigen Preis aus. Dieses Jahr geht die mit jeweils 3000 Euro dotierte Auszeichnung an zwei Beschäftigte und ihre Arbeitgeber sowie an eine selbstständige Übersetzerin.

„Gemeinsam AufRheumen am Arbeitsplatz“ lautet das Motto, unter dem dieses Jahr – bereits dem zwölften Jahr der Preisvergabe – dazu aufgerufen wurde, sich für den RheumaPreis zu bewerben. Zu einem funktionierenden Arbeitsverhältnis gehören immer mindestens zwei: Ein motivierter Arbeitnehmer und ein Arbeitgeber, der auf spezielle Bedürfnisse Rücksicht nimmt und dem daran gelegen ist, die Arbeitsfähigkeit seiner Mitarbeiter und ihre Begeisterung für die Arbeit zu erhalten. „Der RheumaPreis zeichnet daher immer Arbeitnehmer und Arbeitgeber gemeinsam aus“, erläuert Professor Matthias Schneider vom Uniklinikum Düsseldorf und Mitinitiator des RheumaPreises. Das Preisgeld erhalten die Patienten – 2020 sind dies Mona Heyen, Julia Jacobi und Carolina Iazzetta Alves, die bewiesen hätten, dass man mit Vertrauen und Offenheit manche Hürde nehmen könne.

Als Heyen vor fünf Jahren an rheumatoider Arthritis und Psoriasis-Arthritis erkrankte, war sie durch ihre Arbeit als Bilanzbuchhalterin an der Kerckhoff Klinik in Bad Nauheim, einem großen Rheumazentrum, genau am richtigen Ort. So erhielt sie früh die Diagnose und konnte mit der Therapie beginnen, bevor die Gelenke stark geschädigt waren. Dass sie weiter in Vollzeit arbeiten kann, verdankt sie unter anderem einer angepassten Ausstattung ihres Arbeitsplatzes mit höhenverstellbarem Schreibtisch, einem speziellen Bürostuhl und einer flexiblen Stehhilfe. Ihre positiven Erfahrungen im Beruf wie im Freizeitbereich möchte Heyen gerne an andere weitergeben, deshalb ist sie seit 2016 auch als ehrenamtliche Trainerin bei der Rheuma-Liga Hessen tätig.

Julia Jacobi musste ihren Beruf als Rettungsassistentin aufgeben und traf im Bekanntenkreis deshalb auf viel Unverständnis. Heute arbeitet sie bei den Mediclin Kliniken Bad Wildungen als Kodierkraft. Für die Klinik ist es selbstverständlich, sie mit einer ergonomischen Ausstattung und technischen Hilfsmitteln zu unterstützen. Für besonders wertvoll hält Jacobi aber auch die positive Einstellung und die Wertschätzung des Teams: „Vorgesetzte und Kollegen haben immer ein offenes Ohr für mich.“

Carolina Iazzetta Alves erkrankte vor zwei Jahren an systemischem Lupus erythematodes und startete aus der Klinik heraus in die Selbstständigkeit. (maw)

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