Pradaxa-Klagen

Boehringer schließt Vergleich

Veröffentlicht:

INGELHEIM. Boehringer Ingelheim hat in den USA einen umfassenden Vergleich geschlossen, mit dem sämtliche anhängige Klagen wegen unerwünschter Wirkungen seines oralen Gerinnungshemmers Pradaxa® (Dabigatran) vom Tisch sind.

Demnach zahlt das Unternehmen insgesamt 650 Millionen Dollar (470 Millionen Euro). Dadurch würden rund 4000 Ansprüche beigelegt, teilte Boehringer am Mittwoch mit. Man rechne damit, "dass die Mehrheit oder sogar alle Kläger den Vergleich annehmen werden".

Die Entscheidung, den Rechtsstreit durch einen Vergleich zu beenden "ist uns nicht leicht gefallen", erklärte Boehringer-Justiziar Andreas Neumann. Man stehe "entschlossen hinter Pradaxa" und sei nach wie vor davon überzeugt, "dass die Ansprüche der Kläger unbegründet sind".

Ungeachtet dessen habe man die Unwägbarkeiten, die mit einem langwierigen Rechtsstreit verbunden sind, vermeiden wollen. Zumal die Gerichtsverfahren am Ende von einer Jury medizinischer Laien hätten entschieden werden sollen.

Im Februar dieses Jahres war bekannt geworden, dass in den USA mehrere Tausend Klagen gegen Boehringers Pradaxa® eingereicht worden waren. Der erste Fall sollte im August verhandelt werden.

Weder das deutsche Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM), noch die US-Zulassungsbehörde FDA oder deren europäisches Pendant, die EMA in London, sahen sich bisher veranlasst, von ihren positiven Bewertungen des Nutzen-Risiko-Verhältnisses von Dabigatran abzurücken.

Das Risiko schwerer Blutungen besteht bei jeder Antikoagulation. Boehringer hatte stets betont, Ärzte und Patienten darüber angemessen zu informieren. 2013 war Pradaxa® mit 1,2 Milliarden Euro Umsatz Boehringers drittgrößtes Konzernprodukt. (cw)

Schlagworte:
Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema

Finanzmärkte

apoBank blickt optimistisch auf das Anlagejahr 2026

Das könnte Sie auch interessieren
PAP senkt Mortalität signifikant

© ResMed

Lancet: Neue Meta-Analyse

PAP senkt Mortalität signifikant

Anzeige | ResMed Germany Inc.
Wie UKPS den Weg zurück in die Therapie öffnet

© ResMed

PAP scheitert oft

Wie UKPS den Weg zurück in die Therapie öffnet

Anzeige | ResMed Germany Inc.
Schlafstörungen als Warnsignal

© shapecharge | iStock

Früherkennung Demenz

Schlafstörungen als Warnsignal

Anzeige | ResMed Germany Inc.
Grippeschutz in der Praxis – Jetzt reinhören!

© DG FotoStock / shutterstock

Update

Neue Podcast-Folgen

Grippeschutz in der Praxis – Jetzt reinhören!

Anzeige | Viatris-Gruppe Deutschland
Herz mit aufgemalter Spritze neben Arm

© Ratana21 / shutterstock

Studie im Fokus

Herz-Kreislauf-Erkrankungen: Prävention durch Influenzaimpfung?

Anzeige | Viatris-Gruppe Deutschland
Junge Frau spricht mit einer Freundin im Bus

© skynesher | E+ | Geytty Images

Update

Impflücken bei Chronikern

Chronisch krank? Grippeimpfung kann Leben retten

Anzeige | Viatris-Gruppe Deutschland
Kommentare
Sonderberichte zum Thema
Wissenschaft in Medizin übertragen

© Regeneron

Forschung und Entwicklung

Wissenschaft in Medizin übertragen

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Regeneron GmbH, München
Abb. 1: Risikoreduktion durch Bempedoinsäure gegenüber Placebo in der CLEAR-Outcomes-Studie für den primären 4-Komponenten-Endpunkt (A) und den sekundären 3-Komponenten-Endpunkt (B) stratifiziert nach Diabetes-Status

© Springer Medizin Verlag

Diabetes mellitus

Bempedoinsäure: Benefit für Hochrisiko-Kollektive

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Daiichi Sankyo Deutschland GmbH, München
Arzneiforschung: Von Innovationen profitieren nicht nur Patienten, sondern immer auch die Gesellschaft als Ganzes.

© HockleyMedia24 / peopleimages.com / stock.adobe.com

Nutzenbewertung

Arznei-Innovationen: Investition mit doppeltem Nutzen

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Verband der forschenden Pharma-Unternehmen (vfa)
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen
Lesetipps
Ein älterer Herr, der einen medizinischen Fragebogen ausfüllt.

© buritora / stock.adobe.com

Metaanalyse

Subjektive Krankheitsbelastung bei Krebs prognostisch relevant

Eine junge Frau fasst sich an ihren schmerzenden Ellenbogen.

© Rabizo Anatolii / stock.adobe.com

Laterale Ellbogenschmerzen

Diese sechs Kriterien sprechen gegen einen „Tennisarm“

Eine Ärztin hält einen Reagenzstreifen zur Analyse einer Urinprobe in der Hand.

© H_Ko / stock.adobe.com

Risikofaktoren identifiziert

Für wen könnten Harnwegsinfekte gefährlich werden?