„Eine deutliche Verschlechterung“

Brandenburger Linke kämpfen für Landärztestipendium

Die Brandenburger Linke fordert: Das Landärztestipendium sollte wieder auf 50 Plätze erhöht werden. Zuletzt wurden die Stipendienplätze aus Haushaltsgründen auf 18 reduziert. Zur nächsten Landtagssitzung folge ein Antrag der Partei.

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Potsdam. Brandenburgs Linksfraktion will um das Landärztestipendium kämpfen. Zur nächsten Landtagssitzung wolle man einen Antrag ins Plenum einbringen, um die Zahl der Stipendienplätze wieder auf 50 zu erhöhen. Das kündigte der gesundheitspolitische Sprecher der Oppositionsfraktion, der Neuruppiner Abgeordnete Ronny Kretschmer, am Dienstag in Potsdam an. Das Stipendium war 2019 unter der rot-roten Landesregierung aufgelegt worden und hatte damals 50 Studienplätze umfasst. Aus Haushaltsgründen hatte es die Landesregierung zuletzt auf 18 Studienplätze reduziert.

Brandenburgs KV-Vorsitzende Dr. Catrin Steiniger begrüßte am Dienstag die Initiative der Linken. „Wir haben allein im vergangenen Jahr mehrere Millionen Euro für die Nachwuchsförderung ausgegeben“, sagte Steiniger. „Das erfolgreiche Landärztestipendium ist eine sehr gute Ergänzung unserer eigenen Bemühungen und muss mindestens im bisherigen Umfang fortgesetzt werden.“ Nur gemeinsam mit der Landespolitik könne man junge Kolleginnen und Kollegen für das Flächenland Brandenburg begeistern. „Deshalb darf das Landärztestipendium auch nicht von der politischen Agenda verschwinden.“

Kein Verständnis für Kürzung

„Das ist eine deutliche Verschlechterung, die unangemessen gegenüber der Situation ist“, sagte Kretschmer. „Wir wissen, dass in Wittenberge, Wittstock, Kyritz oder Forst Arztsitze schon heute nicht besetzt werden können.“ Die Kassenärztliche Vereinigung suche händeringend nach Medizinern.

In den kommenden Jahren würden in Brandenburg rund 670 Allgemeinmediziner in den Ruhestand treten. „Ich habe überhaupt kein Verständnis dafür, dass ein wirksames Stipendienprogramm eingekürzt wird“, sagte Kretschmer. „Wir müssen jetzt handeln, um wirksam gegenzusteuern.“ (lass)

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