BMBF-Programm

Bund unterstützt acht Unikliniken mit Millionen-Programm

Die Standorte für das Förder-Projekt der Bundesforschungsministerin stehen fest. Insgesamt werden bis zu 100 Stellen für forschende Fachärzte geschaffen.

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Portal des Universitätsklinikums Hamburg-Eppendorf. Die Uniklinik gehört zu den acht Standorten, die vom BMBF gefördert werden.

Das Uniklinikum Hamburg-Eppendorf gehört zu den acht Standorten, die vom BMBF gefördert werden.

© Angelika Warmuth / dpa

Berlin. Fachärzte an acht Uniklinik-Standorten bekommen mehr Zeit für ihre Forschungstätigkeit. Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) fördert dafür so genannte Advanced Clinician Scientist-Programme. Dadurch solle der Wissenstransfer zwischen Forschung und Versorgung verbessert werden, heißt es in einer aktuellen BMBF-Pressemitteilung. In einer ersten Förderrunde sollen bis zu 100 Stellen für forschende Fachärzte geschaffen werden. Insgesamt sind 100 Millionen vorgesehen. Folgende Projekte werden mit 130.000 Euro pro Jahr und Stelle unterstützt:

  • Universitätsklinikum Carl Gustav Carus an der TU Dresden: Das Programm ist auf klinisch tätige Wissenschaftler ausgerichtet, die translationale onkologische Forschung mit interdisziplinärer und innovativer Patientenbehandlung verknüpfen und dazu das Forschungsumfeld des Biomedizinischen Campus Dresden nutzen.
  • Goethe-Universität Frankfurt und das Universitätsklinikum Frankfurt: Die Förderung richtet sich an Advanced Clinician Scientists in der Infektionsmedizin. Im Rahmen eines Qualifizierungsprogramms werden sie in den neuesten Technologien und innovativen Strategien der Arzneimittelforschung und -entwicklung geschult.
  • Universitätsklinikum Freiburg: Unterstützt werden Forschungen in den Themenfeldern Immunologie, Onkologie und Zellbiologie. Das Programm richtet sich an forschende Fachärzte mit dem Fokus auf immunvermittelte Krankheiten, die verschiedene Organe wie etwa Gehirn, Herz, Leber oder Darm betreffen.
  • Universitätsmedizin Essen: Hier bringen Fachärzte Ergebnisse aus der Grundlagenforschung in die klinische Anwendung, um die passgenaue Behandlung von Patienten zu verbessern. Thematisch wird die Forschung an den Schnittstellen zwischen Gehirn und Herz, Onkologie und Immunologie sowie Transplantation, Immunologie und Infektiologie erfolgen.
  • FAU Erlangen-Nürnberg: Hauptziel des geförderten Programms st es, klinisch tätige Wissenschaftler in moderner patientenzentrierter Immunmedizin auszubilden und so zur Entwicklung innovativer Strategien zur Diagnose, Prävention und Behandlung von infektiösen, entzündlichen, autoimmunen, onkologischen und ZNS-Erkrankungen beizutragen.
  • Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf: Hier forschen die Fachärzte bei entzündlichen Erkrankungen und Infektionskrankheiten. Die Forschung zielt darauf ab, fehlregulierte Entzündungsreaktionen in allen Organen zu entschlüsseln, umzukehren, zu behandeln und zu verhindern.
  • Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn und Universitätsklinikum Bonn: Die Hochschulen haben ein Konzept entwickelt, das Fachärzte aus den Bereichen Immunpathogenese und Organdysfunktion sowie Gehirn und Neurodegeneration fördert; eingebettet in die Forschungsschwerpunkte Immunologie, Neurowissenschaften, Genetik und Epidemiologie sowie Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Onkologie.
  • Medizinische Fakultät Würzburg: Im Mittelpunkt des Projekts steht eine disziplinübergreifende Förderung der Forschung an komplexen Interaktionen zwischen einzelnen Zellen und Gewebe, zwischen einzelnen Organen sowie die Zusammenhänge innerhalb des gesamten Organismus.
  • „Der schnelle Wissenstransfer vom Krankenbett ins Labor und wieder zurück muss angesichts der großen Dynamik selbstverständlich sein. Unser Ziel ist, den forschenden Fachärztinnen und Fachärzten bestmögliche Rahmenbedingungen zu bieten. Sie brauchen in ihrem Arbeitsablauf klare Freiräume sowohl für Forschung als auch für die Behandlung der Patientinnen und Patienten. Zu guten Rahmenbedingungen gehören feste Forschungszeiten ebenso wie ein exzellentes Forschungsumfeld, Chancengleichheit und bessere Vereinbarkeit von Beruf und Familie“, sagt Bundesforschungsministerin Anja Karliczek. Die Förderinitiative ist auf maximal zehn Jahre angelegt, sie diene als eine Anschubfinanzierung, so Karliczek. (kaha)
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