Rhön-Klinik

Chirurgen als Belegärzte gesucht

GERSFELD (ine). Die Rhön-Klinik im hessischen Gersfeld ist seit Monaten vergeblich auf der Suche nach zwei Chirurgen, die sich als Belegärzte niederlassen wollen. Die ärztliche Notfallversorgung in der Region ist gefährdet.

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An der Rhön-Klinik arbeiten derzeit sieben Ärzte in verschiedenen Abteilungen. Vor zwei Jahren unterstützte das Land Hessen den Neubau der Akutklinik mit 7,5 Millionen Euro.

Begründung: Die Klinik habe eine Schlüsselbedeutung für die Versorgung in der ländlichen Region Osthessens.

 "Stationär haben wir auch keine Probleme", sagt Verwaltungschef Jürgen Melchers. Wenn allerdings beide Chirurgen im Op seien, müssten derzeit Notfallpatienten, die mit leichteren Verletzungen in die Klinik kommen, nach Fulda ans Klinikum geschickt werden.

Die Arztsuche gestalte sich für die Rhön-Klinik schwierig, da nur Belegärzte in Frage kommen, die über eine Zulassung im ambulanten Bereich verfügen.

Erst kürzlich habe jedoch ein Arzt an das Medizinische Versorgungszentrum an der Helios-Klinik im 40 Kilometer entfernten Hünfeld gewechselt.

Politiker gefordert

"Jede Verlegung der Zulassung ist für Gersfeld dramatisch", so Melchers. Er sieht die Politiker in der Pflicht.

"Wenn Strukturen zugunsten von MVZ zerschlagen werden, müssen neue Strukturen auf dem Land geschaffen werden." Geschehe dies nicht, würden vor allem junge Leute die Gegend verlassen.

Die Verdienstmöglichkeiten für Mediziner sind in der Rhön aus Sicht des Verwaltungschefs gut.

"Die Ärzte müssen sich keiner Konkurrenz ausgesetzt sehen, was sie dann wieder mit dem Angebot von Selbstzahlerleistungen ausgleichen müssten, um die Praxis wirtschaftlicher zu machen."

Auf dem Land seien die Patienten in der Regel ihrem Arzt treu und wechselten ihn nur selten. In Gersfeld behandelten die Ärzte Patienten zudem von der Diagnose bis zur Nachbehandlung in ihren Praxen. "Dies ist ein echtes, integriertes Versorgungsmodell", so Melchers.

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